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Alltag liefert Geschichten – Bruchköbeler Autorin las bei den Zonta-Frauen aus Bad Vilbel und Karben im Golfhotel Lindenhof in Dortelweil

Bad Vilbel. Gedichte, Kurzgeschichten und Aphorismen aus ihren Büchern trug Heide Kunz-Traubert in Dortelweil vor. Zu der Lesung hatte der Zonta Club Bad Vilbel-Karben ins Golfhotel nach Dortelweil eingeladen, 30 Zuhörerinnen kamen. Insgesamt zehn Bücher hat die Autorin aus Bruchköbel veröffentlicht.

„Ich schreibe seit 1986, bin viel unterwegs und lese auch in Radiosendungen auf der Insel Teneriffa vor“, erzählte Kunz-Traubert. Der Alltag liefere genügend Stoff. „Jeder kann sich in meinen Texten wiederfinden“, sagte die Autorin.

Kunz-Traubert wurde von Marcus Rüdel an Piano und Saxophon begleitet. Lyriker schrieben „nicht von der Seele weg, sondern zur Seele hin. Wir Dichter wollen die Liebe weitergeben“, betonte die Autorin.

In ihren Gedichten und Kurzgeschichten greift Kunz-Traubert Heiteres und Trauriges auf, sie erzählt von Glücksmomenten ebenso wie von geplatzten Träumen und Enttäuschungen sowie von Entfremdung und Gleichgültigkeit zwischen den Menschen.

Den Traum vieler Mädchen, einmal Prinzessin sein zu wollen, greift Kunz-Traubert in „1001 Nacht“ auf. Mit leichter Ironie beschreibt sie darin eine Frau, die sich zum Bauchtanz in Sari und Goldpantoffel gekleidet hat. „Ja, das ist wieder so eine Nacht, wo ich mich ins Morgenland träume, und den Märchenprinzen zu finden hoffe, der mich entführt in einen seiner Paläste der Winde und auf Orchideen bettet.“ Doch flugs landet die Träumerin, und mit ihr der Leser, wieder in der Realität, in der es viel Fantasie brauche, um die „Sparbirne aus dem Supermarkt“ mit einer Laterna magica gleichsetzen zu können, so die Autorin.

Von der Illusion des perfekten Glücks und dem Schmerz des Abschieds handelt die Erzählung „Zwiesprache“. Alles beginnt mit einem Sonntag voll scheinbarer Leichtigkeit zu zweit am Bachufer. Doch bereits am nächsten Tag folgt die Trennung. „Meine Illusionen sind dickflüssiger geworden, die Träume sind nicht mehr ganz so schillernd.“

In „Sommer im Winter“ erzählt sie von Liebesgefühlen mitten in einem Schneesturm, die trotz eisiger Außentemperaturen zu „gefühlten 30 Grad“ führen. (kre)