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Arabin (SPD) zweifelt an Platz für Kurhaus-Hotel

Soll zum möglichen Hessentag in neuem Glanz erstrahlen: Das Bad Vilbeler Kurhaus hat eine Sanierung schon lange nötig. Foto: Kopp
Soll zum möglichen Hessentag in neuem Glanz erstrahlen: Das Bad Vilbeler Kurhaus hat eine Sanierung schon lange nötig. Foto: Kopp

Bad Vilbel. Nicht zuletzt wegen der im Raum stehenden Bewerbung für den Hessentag kommt jetzt Schwung in den Umbau des Kurhauses. „Das ist gut so“, findet Klaus Arabin von der SPD Bad Vilbel. Klaus Minkel (CDU) habe sich öffentlich für einen Architekten-Wettbewerb ausgesprochen, der Leiter des Fachbereichs Kultur der Stadt, Claus-Günther Kunzmann, habe bei der kürzlichen Hessentags-Diskussion mit den Vereinen auch noch ein Kongresshotel mit ins Spiel gebracht.

„Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass aus der CDU angekündigt wurde, dass das Kurhaus nach dem Willen der CDU keine Zukunft hat, sogar ein Abriss wurde ins Spiel gebracht. ,Droht dem Kurhaus die Abrissbirne?‘ war meine Pressemeldung aus 2001 überschrieben. Umso mehr freut es mich, dass dies nun der Vergangenheit angehört und Bad Vilbels ehemalige gute Stube wieder hergerichtet werden soll und dafür eine breite Mehrheit besteht“, führt Arabin weiter aus.

Sicher werde das Kurhaus nicht so umzubauen sein, dass es den heutigen Anforderungen genügen könne. Die Überlegung, die gesamte neue Stadthalle an das Kurhaus anzubauen, sei sicher eine der realistischen Möglichkeiten. Ob da noch Platz für ein Hotel bleibe, ohne den Kurpark massiv zu dezimieren, könne sich Arabin im Moment allerdings noch nicht vorstellen.

Bei der Planung sei aber die Erhaltung des Kurparks in seinen heutigen Dimensionen von entscheidender Bedeutung. Die bebaute Fläche und der umbaute Raum inklusive Kurmittelhaus und Hallenbad dürften daher in Zukunft nicht größer werden. Der Kurpark müsse als grüne Lunge für die Stadt Bad Vilbel erhalten bleiben, fordert Arabin.

Das Kurhaus stehe nicht wegen seiner Architektur unter Denkmalschutz, sondern aufgrund seiner Geschichte. Das in Selbsthilfe der Vilbeler Arbeiterschaft unter schwersten Bedingungen Ende der 20er-Jahre als „Volkshaus“ erbaute Kurhaus stehe für den Zusammenhalt der Menschen, „das brauchen wir heute genauso wie in der Zeit der Entstehung.“ Die neue Architektur und Nutzung müsse an diese Tradition anknüpfen.

„Die Zeit drängt, denn ohne den Abriss des Hallenbades ist die Kurhaus-Erneuerung nicht machbar. Vorher muss noch das neue Hallenbad fertig werden. Und falls der Hessentag 2020 nach Bad Vilbel kommt, sollte das Kurhaus in neuem Glanz erstrahlen.“ (zlp)