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„Bewegen uns aufeinander zu“ – Der Bürgermeister hat einen Kreisel in der Bahnhofstraße nicht abgelehnt

Karben. „Es dient der sachlichen Diskussion zur Entwicklung des Stadtzentrums, wenn sich die CDU nun ernsthaft mit unseren Vorschlägen auseinandersetzt und sich dort auch einen Stadtpark vorstellen kann“, reagiert Bürgermeister Roland Schulz auf Äußerungen seitens der CDU. Diesen hätten Koalitionsvertreter noch in der Ausschusssitzung zuvor am Mittwoch vehement abgelehnt, so Schulz.

Der Bürgermeister verweist darauf, dass in dem von ihm vorgelegten Diskussionspapier „Städtebauliches Gesamtkonzept zur langfristigen Entwicklung der Stadt Karben“ ein Stadtpark entlang der Bahnhofstraße zwischen Brunnenstraße und Neubaugebiet vorgeschlagen wird. Ziel sei dabei, das Zentrum durch eine attraktive und öffentlich nutzbare Grünfläche aufzuwerten. Der Stadtpark diene dazu, dass die Bürger ihre Freizeit im Zentrum verbringen und es somit auch an Sonn- und Feiertagen beleben. Gleichzeitig sei der Stadtpark ein gestalterisches Gegenstück zum Gewerbegebiet und lockert das städtebauliche Gefüge des Zentrums auf. Dieses Konzept stehe aber konträr zum Vorschlag der Koalition, in diesem Bereich weitere Gewerbe- und Einzelhandelsflächen auszuweisen.

„Ich begrüße es daher ausdrücklich, wenn Herr Beck jetzt die gleichen Argumente für die Berücksichtigung eines Stadtparks im Zentrum findet, wie wir sie in unserem Konzept dargelegt haben. So können wir bei der Gestaltung des Stadtzentrums weiter vorankommen“, ist sich Schulz sicher.

Der Rathauschef geht noch einen Schritt weiter. Um zu vermeiden, dass ein weiterer Discounter das Zentrum prägen und somit das Stadtbild negativ beeinträchtigen wird, schlägt er die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs für den Innenstadtbereich vor. „Das Stadtzentrum ist das Herzstück unserer Stadt und für die städtebauliche Weiterentwicklung zu wichtig, als dass wir seine Gestaltung auswärtigen Investoren und Discounterketten überlassen sollten“, begründet Schulz seinen Vorschlag und verweist darauf, dass die Bürger sich mit dem Zentrum später identifizieren müssen. Daher sollte die Weiterentwicklung des Stadtzentrums nicht übers Knie gebrochen werden. „Diese Zeit und diesen Aufwand müssen wir uns für das Zentrum nehmen und sollten uns da nicht von Investoren unter Druck setzen lassen“, unterstreicht Schulz seine Haltung.

Schulz sieht eine Chance, dass sich die Politik in der Zentrumsgestaltung aufeinander zu bewegt. In der Tat sei man nicht so weit auseinander. Er selbst sei nie gegen die Ansiedlung weiterer Geschäfte im Zentrum gewesen, meint Schulz und verweist darauf, dass es die CDU war, die sich zum Schutz der alteingesessenen Geschäfte gegen die Errichtung des Einkaufszentrums am Bahnhof Groß-Karben stellte. „Jetzt, wo das Einkaufszentrum gut angenommen wird, schwenkt die Koalition um“, so das Stadtoberhaupt.

Das gleiche gilt für die geplanten Verkehrskreisel. „Die Behauptung von Beck, der Bürgermeister würde Widerstand gegen die Kreisverkehrsplätze leisten, ist einfach nur falsch“, erzürnt sich Schulz. „Nach Fertigstellung der Nordumgehung sind Verkehrskreisel zur städtebaulichen Aufwertung und Beruhigung der Bahnhofstraße durchaus geeignet“, führt er weiter aus. Ihn rege auf, dass seitens der Koalition zum wiederholten Male angebliche Differenzen in die Öffentlichkeit kolportiert würden, die einfach nur falsch seien. (pm)