Veröffentlicht am

Burgfestspiele: Vielfalt ist Trumpf

Am vergangenen Sonntag starteten die Burgfestspiele mit den ersten beiden Premieren, Foto: Mag
Am vergangenen Sonntag starteten die Burgfestspiele mit den ersten beiden Premieren, Foto: Mag

Bad Vilbel. Ein Elternabend, der aus dem Ruder läuft, ein verliebter Shakespeare und ein bissiges feministisches Statement: Das Programm der Burgfestspiele ist vielfältig. Am Sonntag ging zunächst die Premiere von »Aschenputtel« (siehe Seite 2) über die Bühne, und am Abend startete im Keller Orwells satirische Anti-Utopie »1984«. W Frau Müller muss weg: Erschreckend realitätsnah dürfte manchem der komödiantische Showdown zwischen Frau Müller und Eltern der Klasse 4b vorkommen. Letztere wollen ihren Kleinen unbedingt aufs Gymnasium verhelfen und sehen dabei ein »Hindernis«, das es aus dem Weg zu räumen gilt: Die ungeliebte Klassenlehrerin. Premiere: Samstag, 11. Mai, 28 Vorstellungen, Tickets ab 16 Euro
Pippi auf den sieben Meeren: Die von Astrid Lindgren erdachte Göre geht wieder auf Abenteuerreise. Geeignet ist die Inszenierung für Kinder ab 5 Jahren. Premiere: Sonntag, 12. Mai, 23 Vorstellungen, Tickets ab 10 Euro.
Emil und die Detektive: Ein Klassiker findet mit Kästners Detektiv-Geschichte seinen Weg auf die Vilbeler Bühne. Die Jagd nach seinen gestohlen 140 Mark führt Emil und seine Freunde quer durchs Berlin der 1920er. Inszeniert ist die Verfolgungsjagd als Musical. Premiere: Dienstag 18. Mai, 23 Vorstellungen, Tickets ab 10 Euro
Pension Schöller: Viel Spielraum für darstellerisches Können und urkomische Verwechslungswirren gibt dieses Lustspiel um Provinzler Klapproth, der unbedingt mal eine Irrenanstalt von innen sehen möchte, stattdessen aber eine Pension voller exzentrischer Berliner zu sehen bekommt. Premiere: Dienstag, 4. Juni, 18 Vorstellungen, Karten ab 22 Euro
Saturday Night Fever: Greller, lauter und spektakulärer als in der Musical-Adaption des legendären Disco-Films von 1977 wird es dieses Jahr wohl kaum. Zu Bee-Gees-Songs wie »Stayin Alive« und »Night Fever« darf sich das Publikum auf ein Tanzensemble samt aufwendiger Choreografie freuen. Dazu spielt eine Live-Band. Premiere: Donnerstag, 13. Juni, 30 Vorstellungen, Karten ab 30 Euro.
Shakespeare in Love: Sieben Oscars, ein Welthit – und jetzt in Bad Vilbel zu sehen. Die romantische Komödie um Jungautor Shakespeare, der sich in die wunderschöne, aber schon vergebene Lady Viola verliebt, trumpft auf mit aufwendigen Kostümen und einem spektakulären Fecht-Duell. Premiere: Donnerstag, 20. Juni, 21 Vorführungen, Ort: Burg, Tickets ab 27 Euro.
Maria ihm schmeckt’s nicht: Ein Wiederholungstäter. Weil die Theaterfassung des Kultromans 2018 zum Publikumsliebling avancierte, hat sie es auch dieses Jahr ins Programm geschafft. Premiere: 5. Juli, 16 Vorstellungen, Ort: Burg, Tickets ab 30 Euro.
Der dressierte Mann: Zu seinem Debüt 1971 galt der heutige Bestseller, in dem Autorin Esther Vilar die Verkehrung des Rollenbilds von Mann und Frau darstellt, als äußerst provokant. Und auch heute lädt die Theaterfassung das Publikum ebenso zum Lachen wie zum Diskutieren ein, wenn sie der Herr im Haus ist, und er sich mit wachsendem Widerwillen um Kinder, Kochen und Karriereknick sorgt. Premiere: Donnerstag, 20. Juni, Ort: Theaterkeller, Tickets ab 16 Euro. Von Alexander Gottschalk

Der gesamte Spielplan, weitere Informationen und Hinweise für Kartenvorverkauf auf www.kultur-bad-vilbel.de.