Veröffentlicht am

Das Glück hat manchmal Flügel – Brautpaar verfolgte mit glänzenden Augen den Aufstieg von 36 weißen und einer schwarzen Hochzeitstaube

Bad Vilbel. Den Verkehr rund ums Alte Rathaus fast zum Erliegen brachte am Freitagvormittag ein Schwarm weißer Brieftauben. Sie standen in zwei Käfigen vor dem Vilbeler Standesamt. Autofahrer stoppten und Passanten blieben stehen.

Züchter Erich Mauermayer aus Kelkheim-Fischbach hatte 26 seiner weißen Brieftauben in einem großen Käfig vor der Treppe abgestellt. Davor stand ein kleiner Käfig. In ihm gurrten leise eine weitere weiße und eine schwarze Taube. Gemeinsam mit den Vilbeler Bürgern warteten alle auf das Erscheinen des Brautpaares Kathrin und Dennis Eimer. Die Hochzeitstauben waren für das Paar aus Dortelweil ein Geschenk.

Weiße Brieftauben symbolisieren den Heiligen Geist, Liebe, Treue und Frieden. Tauben sind treue zärtliche Partner und fürsorgliche Eltern. Und sie verkörpern mit ihrem makellosen weißen Gefieder Romantik pur. „Ich gebe der Braut jeweils eine weiße und dem Bräutigam eine schwarze Brieftaube in die Hand. Oft geben sie den Brieftauben einen Wunsch mit auf den Weg“, erklärt Taubenzüchter Mauermayer. Die Tauben sollen ihn auf ihrem Weg gen Himmel – beziehungsweise zurück in ihren Schlag in die Königsberger Straße – der Welt verkünden und in Erfüllung gehen lassen.

So geschah es auch am Freitag in Bad Vilbel. Das Brautpaar ließ die ersten beiden Hochzeitstauben fliegen, danach folgte der Schwarm hinterher. Hoch über dem Alten Rathaus drehten die Brieftauben dann noch eine Runde, um danach zielsicher und mit etwa 60 bis 130 Stundenkilometer Kurs in Richtung Taunus zu nehmen. „Oft sind sie schon da, wenn wir nach Hause kommen und warten auf uns“, berichtet die Ehefrau des Züchters. Züchter Erich Mauermayer kommt immer wieder gerne in die Quellenstadt. Er arbeitete in der Kernstadt ab 1953 viele Jahre lang als Zahntechniker beim ehemaligen Zahnarzt Helmut Vogler. (fau)