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Den großen Traum erfüllt

Claudia Hölbling hat an der Musikschule für Bad Vilbel und Karben gekündigt und wechselt zum Februar kommenden Jahres nach Wiesbaden. Dort leitet sie dann sowohl die Musikschule als auch die Musikakademie. Foto: Holger Pegelow
Claudia Hölbling hat an der Musikschule für Bad Vilbel und Karben gekündigt und wechselt zum Februar kommenden Jahres nach Wiesbaden. Dort leitet sie dann sowohl die Musikschule als auch die Musikakademie. Foto: Holger Pegelow

Claudia Hölbling verlässt die Musikschule und geht nach Wiesbaden

Bad Vilbel/Karben. Claudia Hölbling verlässt die Musikschule für Bad Vilbel und Karben und wechselt zum Februar 2020 nach Wiesbaden. Dort wird sie nicht nur die zweitgrößte Musikschule Hessens leiten, sondern auch die Musikakademie.

Kontinuität wurde früher in der Leitung der Musikschule für Bad Vilbel und Karben großgeschrieben. Juliane Zollmann-Lang für die Gesamtleitung und Angela Krämer-Galande für die Leitung des Karbener Zweiges standen gefühlt eine Ewigkeit an der Spitze der großen Schule mit ihren knapp 3000 Musikschülern und den 80 bis 90 Lehrkräften.
Doch seit die beiden in den Ruhestand gegangen sind, dreht sich das Personalkarussell schneller als zuvor. Zum 1. Juli 2014 wurde zunächst Martin Förster als Nachfolger für die Gesamtleitung der Schule vorgestellt. Dann kam Anfang 2016 Claudia Hölbling als Leiterin der Karbener Zweigstelle. Doch nachdem sich der Trägerverein und Förster »einvernehmlich« voneinander getrennt hatten, stieg Hölbling zur Leiterin der Gesamtschule auf. Zunächst leitete sie diese kommissarisch, war zugleich Leiterin und Stellvertreterin, dann ab Mitte August 2017 kam mit Isabella Kreith ihre Stellvertreterin, sodass die Musikschulleitung wieder komplett war.

Sofort zugesagt
Nun wird Claudia Hölblin Direktorin der Wiesbadener Musik- und Kunstschule und der Wiesbadener Musikakademie. »Ich bin dann Chefin von zwei Häusern«, freut sie sich.
Da sie nach eigenen Angaben den dortigen langjährigen Leiter seit Langem kennt, wusste sie, wann er in den Ruhestand gehen würde. Also bewarb sie sich auf die ausgeschriebene Stelle. Das Verfahren hat eine Weile gedauert. Dann kam das Angebot: »Der Entschluss für meine Zusage ist innerhalb von zwei Sekunden gefallen«, erklärt sie.
»Das ist eine meiner Traumstellen seit langer Zeit.« Das Haus kenne sie seit mittlerweile 32 Jahren. »Schon als Zehnjährige habe ich da meine ersten musikalischen Gehversuche unternommen.« Über die Jahre hinweg habe sie immer Kontakt zur Akademie und zur Schule gehabt.

Natürlich bedeute das für sie einen Karrieresprung, denn sie leite dann die zweitgrößte Musikschule Hessens nach der Frankfurter. Sie reize, »dass alles in einem Haus ist«. Kinder könnten dort ihre musikalische Früherziehung machen, Studenten könnten als Musikpädagogen ausgebildet werden.

Kriterien für Nachfolge
Künftig hat die 42-Jährige die Verantwortung für ein Haus mit rund 4000 Schülern sowie 140 Lehrkräften und für die Akademie mit 90 Studenten. Dort würden die Studenten sowohl Gesang-, als auch Instrumentalpädagogik lernen und ihren Bachelor-Abschluss machen.
Nachdem sie für die Stelle zugesagt habe, habe sie sogleich den Vorstand des Bad Vilbeler Trägervereins informiert. Sie habe Isabella Kreith als Nachfolgerin vorgeschlagen, die aber aus persönlichen Gründen abgelehnt habe. Dann habe sie die Kriterien für das Auswahlverfahren des künftigen Leiters bzw. der Leiterin der Musikschule Bad Vilbel und Karben mit ausgearbeitet, sagt Hölbling. Als wichtige Kriterien formuliert sie: »Neugierig sein, einen guten Riecher haben für juristische und betriebswirtschaftliche Probleme und im größten Chaos die Ruhe bewahren.«

Sie gehe mit einem lachenden und weinenden Auge, gibt die Leiterin zu. »In Bad Vilbel habe ich mit sehr netten Menschen zu tun, die Stadt ist sehr rege und es gibt ein gutes unbürokratisches Miteinander.« Sie sei schnell sehr gut vernetzt gewesen und habe ein gutes Verhältnis zum Vorstand des Trägervereins.
»In Wiesbaden ist das Umfeld ganz anders, und die Stadt hat ein anderes Flair«, sagt Claudia Hölbling, die als Mainzerin nun bald näher an ihrem Wohnort arbeiten darf. Das, sagt sie, sei aber kein Grund für ihren Wechsel gewesen. Sie sei täglich mit der S-Bahn von Mainz nach Bad Vilbel gefahren. »Morgens habe ich schon die E-Mails gelesen, und abends brauchte ich keine Phase mehr zum Herunterkommen.« Mit ihrem Weggang in die Landeshauptstadt schließe sich für sie ein Kreis. »Denn in Wiesbaden bin ich musikalisch und kulturell groß geworden.«