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Der direkte Draht

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am vergangenen Wochenende begann in Gronau die Kerbzeit in Bad Vilbel. Mit einem bunten Programm und viel Engagement boten junge Burschen und Mädchen den Kerbbesuchern Vielfalt und Abwechslung. Nun folgt die Dortelweiler Kerb, die diesem Ereignis sicher nicht nachstehen wird. Im November schließt Massenheim dann das Kerbtreiben.

Weshalb ist das für uns einen „Direkten Draht“ wert? Das Wort „Kerb“ entstammt dem althochdeutschen Wort „Chiriwihi“, welches schon um das Jahr 1000 in schriftlichen Überlieferungen zu finden ist. „Chiriwihi“ heißt nichts anderes als „Kirchweihe“ und damit haben wir den Ursprung der Feste, die in Bad Vilbel nach wie vor großer Beliebtheit frönen. Die Kerb war einst ein kirchlicher Festtag, mit welchem an die Kirchweih und/oder dem Einbringen der Ernte gedacht wurde. Schon früh wurde aus dem rein kirchlichen Fest ein weltlichesFest.

Das Besondere daran ist, dass es stets junge Männer – die Kerbburschen – und auch junge Frauen – die hier erfreulicherweise immer mehr werden – sind, die sich um die Pflege dieses Brauchtums kümmern. Man sieht daran, dass es jungen Menschen in einer zunehmend digitalisierten Welt wichtig ist, Traditionen zu pflegen und Brauchtum zu erhalten. Werte wie Gemeinschaft und Zugehörigkeit werden beim Feiern der Kerb genauso vermittelt wie Freude und Spaß an Geselligkeit.

Man kann diesen jungen Menschen für ihr Engagement und den Einsatz zum Erhalt des Brauchtums Kerb nur danken. Veranstaltungen wie eine Kerb sind es auch, die einen enorm hohen Integrationsfaktor haben. Es kommt im Grunde nicht darauf an, wie lange man schon in Bad Vilbel lebt, sondern darauf, ob man einen Gemeinschaftssinn hat. So verbinden sich Tradition und Gegenwart.

Liebe Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbeler, ein Kerbbesuch sei Ihnen sehr ans Herz gelegt, denn es lohnt sich allemal.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich

Ihr Magistrat der Stadt Bad Vilbel