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Die Schattenseiten des Baubooms – Naturschutzgesellschaft gegen vollständige Bebauung der Amiwiesen

Bad Vilbel. Bei der Jahreshauptversammlung der Naturschutzgesellschaft (NSG) musste die Vorstandswahl erneut verschoben werden. Damit bleiben Vorsitzender Hans Tuengerthal, Schriftführer Dr. Ernst Trinder und Kassenwart Mirco Hess in ihren Ämtern. Die stellvertretende Vorsitzende Annette Lockl-Brähler möchte ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende abgeben. Aber insgesamt werden Kandidaten für den Vorstand gesucht. Die Entlastung für die abgelaufene Amtszeit erfolgte einstimmig.

Inhaltlich standen die Schattenseiten des Baubooms in Bad Vilbel im Mittelpunkt der Versammlung. Bedroht sei die Natur an gleich mehreren Stellen. Der von Bad Vilbeler Bürgern angelegte Kurpark schrumpfe mit dem Bau des geplanten Hotelkomplexes hinter dem Kurhaus weiter. „Von den ehemaligen zwei Parks ist nur noch ein Park übrig geblieben. In diesem schreitet die Umwidmung der grünen Lunge im Stadtgebiet weiter voran“, so Tuengerthal.

Ihr Veto einlegen will der NSG-Vorstand auch bei der geplanten Bebauung des Zentralparkplatzes. Hier gelte es, das angrenzende Fachwerkhaus Frankfurter Straße 58 zu erhalten. Vor einigen Jahren seien die Mitglieder belächelt worden, als sie sich für den Erhalt des Fachwerkhauses der Bad Vilbeler Volksbank am Alten Rathaus einsetzten. Heute will die Stadt dort ihr aus der Wasserburg verlegtes Museum einrichten.

Einstimmig entschied sich die Versammlung dafür, gegen die vollkommene Bebauung der Ami-Wiese auf dem Heilsberg zu opponieren. Das Gelände, welches an den Frankfurter Grüngürtel grenze, sollte zumindest teilweise als Naherholungsgebiet erhalten werden. Denkbar wäre, dass Bürger kleine Parzellen für 33 Jahre pachten, diese pflegen und dort Obstbäume anpflanzen. So könnte eine Streuobstwiese entstehen, an deren Rand ein Spielplatz denkbar wäre.

Erfolgreich ist die Mitarbeit der NSG in den Initiativkreisen Ökologie etwa beim Aufspüren wilder Müllablagerungen in der Gemarkung, beim Müll Recycling und Streuobstwiesen der lokalen Agenda 21. Dr. Ernst Trinder teilte mit, dass die ehemalige Schlittenbahn im Wald angesichts der milden Winter infolge der globalen Erwärmung wieder zuwachsen soll. Ausgebaut werden sollen Kontakte mit Hort- und Grundschulkindern.