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DRK-Sanitäter: Jeder Handgriff muss sitzen

Im Notfall in den Reihen kommt das Tragetuch zum Einsatz, mit dem Hilfsbedürftige zum Rettungswagen gebracht werden können. Foto: Privat
Im Notfall in den Reihen kommt das Tragetuch zum Einsatz, mit dem Hilfsbedürftige zum Rettungswagen gebracht werden können. Foto: Privat

Bad Vilbel. Damit die Zuschauer der Burgfestspiele stets unbesorgt die Vorführungen genießen können, sitzen jederzeit zwei Sanitäter in der letzten Reihe – allzeit bereit zu helfen. In den engen Stuhlreihen ist das jedoch gar nicht so einfach. Zur Freude der Helfer vom hiesigen DRK konnte das nun geübt werden. »Retten aus den Reihen« ist demnach das große Thema. Immer wieder kommt es vor, dass Personen in der Reihe sitzend Hilfe benötigen. Da die Bestuhlung eng und steil ist, sind die Sanitäter froh, wenn vorab der Burgfestpiele »Trockenübungen« stattfinden können.
In zwei Teams aufgeteilt wird an zwei unterschiedlichen Terminen geübt. Auch werden sich die Teams die Gegebenheiten im Burghof anschauen und die Räumlichkeiten durchlaufen, sodass in einem Ernstfall alles viel schneller vonstatten gehen kann.
Seit Anbeginn der Burgfestspiele sind bei jeder Veranstaltung jeweils zwei der 40 Sanitäter der Ortsvereinigung Bad Vilbel des Deutschen Roten Kreuzes dabei. Sie gehören fest zum Burgfestspielteam und haben zwei feste Plätze.
Obwohl die Sanitäter berufstätig sind, decken sie alle Veranstaltungen in der Spielzeit ab. Auch an Vor- und Nachmittagen in der Woche nehmen sich jeweils zwei Sanitäter frei. In diesem Jahr stehen dem DRK-Team 160 Vorstellungen bevor. Die Sanitäter arbeiten dabei ausschließlich ehrenamtlich für das DRK.
Fünf Jahre ohne Übung
»Mein gesamtes Team freut sich jedes Jahr auf die neue Burgfestspiel-Saison«, so Silke Zuschlag, DRK-Bereitschaftsleiterin. Zuschlag übernimmt die gesamte Organisation der Sanitätsdienste des DRK Bad Vilbel. So weiß sie auch, dass ihre Sanitäter viel Erfahrung und Übung brauchen. In diesem Jahr konnte sie mit den Verantwortlichen der Burgfestspiele wieder Termine für »Trockenübungen« ausmachen. Das war zuvor laut Zuschlag fünf Jahre lang nicht möglich gewesen.
Doch nun finden an zwei Terminen die Übungen für das Retten aus den Reihen statt. Damit im Notfall jeder Griff sitzt, üben die Sanitäter in der Burg die Rettung von bewegungsunfähigen Personen. Für den Fall des Falles haben die qualifizierten Helfer professionell gefüllte Notfallrucksäcke mit Sauerstoffflaschen, Beatmungsbeutel, Defibrillator und Blutdruckmessgeräten sowie eine fahrbare Krankentransporttrage, ein Tragetuch, einen Rollstuhl, Funkgeräte und mehr dabei.
Ein Sanitätsraum wurde für die Betreuung und Versorgung des Erkrankten bei den Burgfestspielen eingerichtet. Hier können sich die Lebensretter in Ruhe um ihre Patienten kümmern, notfalls bis Rettungswagen und Notarzt eintreffen. (zlp)