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Eigene kleine Welten

Ausstellung in der Galerie: Jede Persönlichkeit steht für eine eigene Richtung

Ausstellungsskizzen und -objekte von Sebastian Stehr: Der junge Mann Ugendbeauftragter des Kunstvereins und bietet demnächst Graffiti-Kurs an. Foto: Diehl
Ausstellungsskizzen und -objekte von Sebastian Stehr: Der junge Mann Ugendbeauftragter des Kunstvereins und bietet demnächst Graffiti-Kurs an. Foto: Diehl

In der Ausstellung „Kaleidoskop II“ präsentieren 15 Kursleiter des Kunstvereins im Kulturzentrum Alte Mühle ihre Arbeiten. Besucher dürfen dabei auch eine Toilettentür anmalen.

Bad Vilbel. Zum Ausstellungsauftakt 2017 in der Galerie der Alten Mühle sind viele Interessierte erschienen. Begleitet vom Jazz Duo Friedo-Swing kann man sich die Werke der Künstler anschauen. Vorsitzende Cornelia Weinheimer freut sich über die vielen Besucher. „Wir nehmen die Leiter viel zu wenig als Künstler wahr“, bedauert sie. Anhand ihrer ausgestellten Kunstwerke könne man nun das ganze Spektrum von Motivation und Können erleben.

„Jeder hat seine eigene kleine Welt mitgebracht“, findet die Künstlerin Frauke Breuer. Nacheinander geht sie auf die Werke aller Künstler ein. Zehn von 15 Ausstellern waren schon bei der ersten Vernissage „Kaleidoskop I“ dabei. Neu dabei ist unter anderem Sebastian Stehr. Der Graffiti-Künstler hat im letzten Jahr einen Workshop mit Flüchtlingen geleitet. Dadurch ist er zum Kunstverein gekommen.

Für die Ausstellung hat er die ausgehängte Tür einer Toilette zur Verfügung gestellt, so dass sich jeder mit einem Marker legal verewigen darf. Dadurch sollen die Besucher ihre Hemmschwelle verlieren. Mit seiner Kunst möchte er erreichen, dass die Besucher sagen können „Da kann ich etwas erleben und sogar dran teilnehmen“.

Weinheimer erzählt, dass es sich der Verein dieses Jahr zum Ziel gemacht hat, eine jugendliche Künstlergruppe zusammen zu bekommen. Denn zwischen dem kindlichen Malen zum detaillierten Zeichnen sei es ein wichtiger Schritt. „Ohne Basis sind sie dann ganz schnell frustriert.“ Deswegen wollen sie „etwas Cooles anbieten“, wie sie selbst sagt. Stehr sei der Jugendbeauftragte im Verein. Er möchte sich für eine genehmigte Malfläche im Hinterhof der Kunstschule einsetzen, um Jugendlichen das Sprühen für Graffiti-Entwürfe zu ermöglichen.

Weiterhin gibt es auch Kurse, in denen mit Acryl-, Aquarell- oder Ölfarbe gemalt wird. Der Plan des Vereins ist es, die Fotografie zu beleben. Auch das Abcycling ist ein Thema. In diesem Rahmen wurden aus alten Paletten Terrassenmöbel für die Kunstschule gebaut. „Jeder hat seinen eigenen Schwerpunkt, jede Persönlichkeit steht für eine eigene Richtung“, betont Frauke Breuer.


Geöffnet ist die Ausstellung „Kaleidoskop II“ noch am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Januar, jeweils von von 14 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt.