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Ein schickes Entree – 7,5 Millionen Euro für barrierefreien Zugang zum Nordbahnhof und zum „Quellenpark“

Die Zeiten des düsteren Tunnels am Nordbahnhof sind vorbei. Ab heute kann die neue Unterführung genutzt werden. Eine barrierefreie Rampe kommt erst später hinzu.

Bad Vilbel. Zur „Teilinbetriebnahme“ hat die Stadt eingeladen – und das merkt man. Während an der weit ausladenden Treppe ein großer Bahnhof aus Lokalpolitikern, Verwaltungsleuten und Bauarbeitern auf die Eröffnung wartet, wirbeln oberhalb des Tunnels noch Baufahrzeuge Staub auf.

„Zu den Aufzügen“ steht auf dem Hinweisschild – und „Durchgang Quellenpark“. Doch der kommt erst später, noch stehen Baustellensperren am Ausgang auf der anderen Seite, wo später neben dem Quellenpark auch ein Park & Ride-Platz erreichbar sein soll. Die Aufzüge zu den Gleisen laufen schon, was fehlt, ist die barrierefreie Rampe. Die soll noch gebaut werden, erläutert Bürgermeister Thomas Stöhr. Denn sie kreuzt die alte Unterführung, die solange aufbleiben musste, bis die neue zugänglich wurde.

Die Unterführung sei ein ganz wichtiger Schritt für die Nutzer der Bahn, aber auch für die Stadt, sagte Stöhr. Das alte Bauwerk sei nicht barrierefrei, klein und von vielen Nutzern kritisiert worden. Trotzdem habe das Eisenbahnbundesamt zunächst dafür plädiert, die alte Unterführung nur zu „ertüchtigen“. Um trotz der Klage gegen den viergleisigen Ausbau mit dem Bau beginnen zu können, hat die Stadt die Bauherrschaft übernommen.

„Gratulation!“, lobte Klaus Vornhausen, als Konzernbevollmächtigter für Hessen der oberste Bahnmanager für Hessen. Für den viergleisigen Ausbau der Strecke gebe es „gute Signale“. Nachdem die Klage ausgeräumt sei, gehe es jetzt darum, Finanzierungsverträge und Nachbesserungen beim Erschütterungsschutz zu planen. Der Ausbau stehe jedoch „nicht unmittelbar“ an. Auch für das Bahnhofsgebäude hat die Bahn derzeit keine Nutzungspläne.

7,5 Mio. Euro

Die Unterführung wird etwa 7,5 Millionen Euro kosten. Davon trägt die Bahn eine Million, das Land vier bis fünf Millionen und die Stadt den Rest von etwa zwei Millionen Euro, erläuterte Stöhr. Ende des Jahres werde das gesamte Bauwerk fertiggestellt. Im Frühjahr sollen dann die Zugänge an beiden Seiten gestaltet werden. Fördermittel würden beantragt, um später auch den Bahnhofsvorplatz neu zu gestalten, der zum Teil der Bahn gehört.

Die Stadt wirbt im Tunnel mit großflächigen Motiven für Attraktionen wie Burgfestspiele, Römerbrunnen und Römermosaik. Die neue und die alte Unterführung werden von sechs Gleisen überquert; zwei Durchfahrts- und zwei Hauptverkehrsgleise. Auf der Ostseite wird das alte, nicht mehr genutzte Gleisfeld nicht untertunnelt. Dort entsteht die behindertengerechte Rampe. Der alte Fußgängertunnel soll partitiell zurückgebaut und verfüllt werden. Gestern gab es verblüffende Perspektiven im noch geöffneten, bisher düsteren Tunnel, in den plötzlich grelles Tageslicht fiel, weil bereits die Decken teilweise abgerissen wurden.