Veröffentlicht am

Einbruchsserie – Verbrecher schlagen rund um das Bürgerhaus zu – großer Sachschaden

Alexander Maurer in seinem Kiosk: Die Zigarettenregale sind ausgeräumt, Maurer muss nun auf die Versicherung hoffen. Foto: Kopp
Alexander Maurer in seinem Kiosk: Die Zigarettenregale sind ausgeräumt, Maurer muss nun auf die Versicherung hoffen. Foto: Kopp

Der Schock ist groß! Nach einer Diebestour rund um das Bürgerhaus in Petterweil hinterließen die noch flüchtigen Täter eine Spur der Verwüstung.

Karben. Mit brachialer Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste gingen die Täter vor, die in der Nacht zum vergangenen Donnerstag mitten im Petterweiler Ortskern zugeschlagen haben. Hinterlassen haben sie ein Bild des Chaos’. Eingestiegen sind sie in die Paracelsus-Apotheke in der Sauerbornstraße sowie in die benachbarte Zulassungsstelle und den Kiosk im Bürgerhaus-Komplex. Der Wert ihrer Beute ist gering gegenüber dem Sachschaden, den sie hinterlassen haben. Der beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf 12 000 Euro.

Ein Passant bemerkte in den frühen Morgenstunden gegen 4.30 Uhr eine offenstehende Tür des Kiosks in der Sauerbornstraße in Petterweil und verständigte die Polizei. Die Beamten stellten dann fest, dass nicht nur in den Kiosk, sondern auch in die Apotheke und die Zulassungsstelle eingebrochen wurde.

Mit hoher Gewalt hebelten die Täter die Türen zu den Geschäftsräumen auf, brachen in diesen weitere Schränke und Schubladen auf und durchwühlten sie. Insbesondere im Kiosk hinterließen die Einbrecher eine Spur der Verwüstung und damit einen hohen Sachschaden. Abgesehen hatten es die Diebe nach ersten Erkenntnissen auf Wechselgeld, Kosmetikprodukte und Zigaretten.

Vor der Insolvenz

Alexander Maurer vom Kiosk sieht man den Schock noch an. Denn es ist nicht der erste Einbruch in seine Geschäftsräume, binnen eines Jahres waren die Diebe zum zweiten Mal bei ihm. Nach dem ersten Einbruch hat Maurer kein Geld von der Versicherung bekommen. Damals kamen die Einbrecher durch ein Fenster, und das entsprach laut Versicherung nicht den Anforderungen, um den Schaden auszugleichen. Doch Vermieter sei die Stadt Karben, klagt Maurer.

Die Tür hat er bereits verstärken lassen, eine Alarmanlage bestellt, sie sollte kommende Woche eingebaut werden. „Wenn die Versicherung jetzt nicht zahlt, dann kann ich Insolvenz anmelden“, sagt der Inhaber. Er bedauert, dass er dem Ersuchen der Stadt gefolgt ist und von der anderen Straßenseite aus eigenen Räumlichkeiten in das Albert-Schäfer-Haus umgezogen ist.

Erstmals heimgesucht wurde die Zulassungsstelle. Auch hier herrschte große Unordnung. Neben einem Scanner und einem Drucker fehlen hier vor allem Dienststempel. „Das ist schon seltsam, was will man denn damit? Die kann man für kleines Geld auch anfertigen lassen“, wundert sich Martina Harmert, Leiterin des Fachbereichs Bürger- und Ordnungsservice.

Tatsächlich scheinen die Verbrecher in aller Eile zusammengepackt zu haben, was ging. Einen Mann mit einem Müllsack soll nämlich eine Zeugin gegen 3.30 Uhr auf der Straße beobachtet haben. Sein Ziel: die nahe gelegene Kita. Dort, im rückwärtigen Bereich der Außenanlage, wurde dann aussortiert. Zurück blieben zahlreiche Dokumente, darunter Fahrzeugscheine mit durchaus sensiblen Daten. Sie sind komplett durchnässt.

Sensoren abgehauen

Dass die Täter in den Räumen ziemlich ziellos, dafür aber mit einigem Vorlauf an ihre Taten gingen, dafür spricht ein anderes Indiz. Denn vor ihren Einbrüchen haben sie rund um das Albert-Schäfer-Haus sämtliche Bewegungsmelder von den Wänden gehauen und die Kabel entfernt. Doch alle Lichter ließen sich dadurch trotzdem nicht ausschalten, einige sind zentral gesteuert. Das verhinderte die Einbrüche dann auch nicht.

Letzter Leidtragender ist Thomas Greß von der Paracelsus-Apotheke. Hier kamen die Täter ebenfalls durch die Vordertür. Obwohl sie gut sichtbar an der Einfahrtsstraße nach Petterweil liegt. „An Ostern haben es Einbrecher schon einmal hinten durch das Fenster versucht und sind gescheitert. An der Vordertür kamen sie ebenfalls nicht durch. Deswegen habe ich keine weiteren Maßnahmen ergriffen“, sagt Greß. Auch hier deutet alles auf die Eile der Täter hin. Es fehlen fast nur Kosmetikartikel, Geld gab es nicht, „an die verschreibungspflichtigen Medikament sind die Täter definitiv nicht gegangen“, sagt Greß. Die Apotheke hatte einen Tag später wieder geöffnet.