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Er war fleißig, verlässlich und bescheiden – die Egerländer verlieren Herbert Kaiser

Bad Vilbel. Die Stadt Bad Vilbel hat einen engagierten Mitbürger verloren: Herbert Kaiser ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er stammt aus dem Tepler Hochland im Erzgebirge im heutigen Tschechien. In der Quellenstadt machte sich Herbert Kaiser unter anderem bei der Organisation der Egerländer Brauchtumspflege einen Namen. Nachdem seine Frau verstorben war, schwankte er kurz in der Entscheidung, ob er noch die Kraft haben werde, die landsmannschaftlichen Kulturtreffen fortzuführen. Doch dann packte er wieder an, „für die Leute“, wie er bei einem seiner vielen Besuche in der Redaktion sagte. Der Rathauschef überraschte Herbert Kaiser noch im Februar dieses Jahres anlässlich des 86. Geburtstages, den Kaiser im Kreise des von ihm mitgegründeten Egerländer-Stammtisches verbrachte, mit der silbernen Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel. Ehrenstadtrat Günther Bodirsky hatte den Magistrat auf den löblichen Einsatz des emsigen Mannes aufmerksam gemacht.

In seiner damaligen Laudatio würdigte Rathauschef Dr. Thomas Stöhr Herbert Kaisers Einsatz für die Egerländer aus Bad Vilbel und Umgebung: „Trotz oder vielleicht wegen Ihrer zahlreichen Verpflichtungen sind Sie im Herzen jung geblieben. Geehrt werden Sie von der Stadt Bad Vilbel für Ihre jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Heimatkunde, der Traditionswahrung und Völkerverständigung rund um die Region Tepl-Petschau.“ Herbert Kaiser setzte sich stets für die Kontakte in seine alte Heimat ein, seitdem er wie viele andere im Zuge des Zweiten Weltkrieges aus dem Sudentenland vertrieben und 1956 in der Bad Vilbeler Siedlung Heilsberg sesshaft geworden war.

Auf die silberne Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel war er besonders stolz. (sam)