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Er will nochmal

Rathauschef Büttner (SPD) will im Herbst wieder antreten

An diesem Chefsessel im Rathaus möchte Klaus Büttner auch eine zweite Amtszeit als Bürgermeister verbringen. Foto: Niehoff
An diesem Chefsessel im Rathaus möchte Klaus Büttner auch eine zweite Amtszeit als Bürgermeister verbringen. Foto: Niehoff

Am 24. September, zusammen mit der Bundestagswahl, wählen die Niederdorfelder Bürger ihren Bürgermeister. Dann ist die erste Amtszeit des amtierenden Rathauschefs Klaus Büttner (SPD) zu Ende – doch er will weitermachen.

Niederdorfelden. Angst oder auch nur Zweifel an seiner Wiederwahl als Niederdorfeldens Bürgermeister hegt Klaus Büttner (SPD) nicht. „Nein, ich glaube, die Leute hier mögen mich wirklich“, sagt der 47-jährige Verwaltungschef in seiner bayerischen Mundart und lacht. Aber er lacht nicht aus Verlegenheit, sondern weil dies seinem Temperament entspricht.

Er kann nicht stillsitzen und abwarten, sondern ist dauernd in Aktion. „Ich habe seit meinem Amtsantritt vor fünf Jahren viel geschafft. Niederdorfelden hat sich weiterentwickelt und ist gewachsen.“ Und dann zählt Büttner auf, was sich in den vergangenen fünf Jahren im Ort alles getan hat: Der Lindenplatz mit dem neuen Kinder- und Altenzentrum ist zu einem echten neuen Ortszentrum umgestaltet worden. Auch der Friedhof erstrahlt in neuem Glanz und die Eisenbahnbrücke ist aufwendig verbreitert worden.

„Das Wichtigste aber ist die Wiederherstellung einer Ordnung bei den Finanzen“, betont Büttner. Und darauf scheint er in der Tat besonders stolz zu sein. Denn das Hochgefühl nach der gewonnenen Bürgermeisterwahl 2012 ist ihm schnell vergangen, als ihm schon nach wenigen Tagen im neuen Amt klar wurde, dass es um die Gemeindefinanzen nicht ganz so gut steht.

Kosten gesenkt

Im Klartext: Die Gemeinde ist zu dem Zeitpunkt pleite, weil der eingeräumte Kassenkredit von zwei Millionen Euro bereits überschritten ist. Also muss sich Büttner bei der Bank kurzfristig neue Mittel besorgen, damit wenigstens das Tagesgeschäft fortgesetzt werden kann. „Das war aber das einzige Mal, dass in meiner Zeit die Finanzen aus dem vorgegebenen Rahmen liefen. Als langjähriger Kämmerer meiner Heimatgemeinde war das für mich ein absolutes Unding“, erinnert sich Büttner heute.

„Ich kann nur so viel ausgeben, wie ich in der Tasche habe“ ist für ihn nicht nur ein schöner Spruch, sondern harte Realität. Deshalb lässt er gleich zu Beginn Bilanz ziehen. „Wir waren eine der ersten Gemeinden in Hessen, die ihre Jahresabschlüsse auf dem Tisch hatte“ berichtet er. Gut 20 Prozent der Gemeinde- und Verwaltungskosten habe er als Verwaltungsfachmann bisher senken können und muss deshalb nicht fortwährend an der Gebührenschraube drehen.

Eher zufällig sei er zur Politik gekommen. Eine nahe Verwandte habe auf ihn eingeredet, bis er schließlich nachgab und der SPD beitrat. Und obwohl in seinem sehr konservativen Elternhaus die CSU ganz vorne anstand, wurde er in seiner Heimatgemeinde Lohr schnell Unterbezirksvorsitzender der SPD und hätte auch für den Bundestag kandidieren können. Doch das lehnte er ab, „weil ich gestalten wollte und den direkten Kontakt zu den Menschen liebe“.

Als sein Bruder, der in Bad Soden-Salmünster schon länger als Parteiloser das Bürgermeisteramt inne hat, ihm von dem frei werdenden Rathaus in Niederdorfelden erzählte, wagte Klaus Büttner den Schritt.

Auch für die nächste Amtszeit hat sich Büttner viel vorgenommen. So möchte er das Mischgebiet an der Bischhofsheimer Straße vollenden, die Schule in eine Ganztagsschule umwandeln, die Zugverbindung deutlich verbessern sowie ein weiteres Neubaugebiet durchsetzen. „Mein Ziel ist es, die Bevölkerung von Niederdorfelden über die 5000er-Grenze wachsen zu lassen“, verrät er. Dann bekäme er nämlich weitere Zuschüsse.

Auf die Frage, ob er denn keine Konkurrenz um den Chefsessel im Niederdorfelder Rathaus fürchte, überlegt er nur kurz: „Ich glaube, die Dorfelder schätzen mich und merken, dass ich mich hier im Ort richtig wohlfühle. Und da ich als Fußballfan den Mannschaftssport schätze, bilden wir auch im Rathaus ein Team mit einer durchaus respektablen Erfolgsquote. Und warum soll man dann ein Gewinner-Team auswechseln?“


Mit einer Mischung aus landwirtschaftlichen Betrieben, Gewerbe, Einzelhandel und Selbstständigen, einem hohen sozialen und ehrenamtlichen Engagement, einem regen Vereinsleben, bei guter sozialer Infrastruktur – drei Kindergärten, fünf Kinderspielplätze, ein Sportgelände und eine Grundschule – zählt Niederdorfelden heute zu den attraktiven Wohnorten in der Rhein-Main-Region. Die Einwohnerzahl ist auf inzwischen 3820 angestiegen. (jwn)