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Friedenslicht leuchtet

Bethlehem, Wien, Frankfurt, Karben: Petterweiler Pfadfinder tragen Flamme weiter

Bürgermeister Guido Rahn bekommt von Jana Schläfer und Marie-Claire Poggenpohl das Friedenslicht, das nun im Foyer des Karbener Rathauses brennt. Foto: Niehoff
Bürgermeister Guido Rahn bekommt von Jana Schläfer und Marie-Claire Poggenpohl das Friedenslicht, das nun im Foyer des Karbener Rathauses brennt. Foto: Niehoff

Tragt das Licht in die Welt – unter diesem Motto bringen Pfadfinder zu Weihnachten das Friedenslicht aus Bethlehem in unsere Gemeinden. So wie jetzt in Karben.

Karben. Das Licht, das vom Österreichischem Rundfunk ORF in Bethlehem entzündet und in Wien an Pfadfinder aus ganz Europa und darüber hinaus weitergereicht wird, ist längst zu einem besonderen Symbol der Sehnsucht nach Frieden und Völkerverständigung geworden. Denn zu Weihnachten wird das in Jesus’ Geburtsgrotte entzündete Licht von den Pfadfindern in Familien, in Kirchengemeinden, in Krankenhäuser und in Schulen, in Vereine und in Verbände, in öffentliche Einrichtungen und in Altersheime, in Ministerien und zu den Obdachlosen, in benachbarte Moscheen und Synagogen getragen. Das Licht kommt zu Menschen, die im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens stehen – und zu denen am Rande.

Aus der Geburtsgrotte

Das diesjährige Friedenslichtkind, die zwölfjährige Melanie Walterer aus Oberösterreich, entzündete es an der Flamme der Geburtsgrotte in Bethlehem und brachte es am Wochenende zum Aussende-Gottesdienst nach Wien. Dort wurde es von einer Delegation deutscher Pfadfinder abgeholt. Sie gaben es anschließend weiter entlang der Zugstrecke.

Die Karbener Pfadfinder vom Stamm der Grauen Adler aus Petterweil erhielten ihr Friedenslicht im Bahnhof am Frankfurter Flughafen, um es in der Wetterau weiter zu verteilen. Mit den Petterweiler hatten etwa 30 andere Pfadfindergruppen aus dem Rhein-Main-Gebiet auf das Eintreffen des Friedenslichtes gewartet.

Das Friedenslicht aus Bethlehem ist eine ökumenische, von den Pfadfinderverbänden getragene Aktion zur Advents- und Weihnachtszeit. Es soll an unsere Verantwortung erinnern, stets für den Frieden in der Welt eintreten zu wollen.

Barrieren abbauen

„Auch wir in Europa müssen uns dauernd wieder ins Gedächtnis rufen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Die Geschehnisse im Nahen Osten, in Afrika und in der Ukraine machen dies jeden Tag deutlich“, erklärte in der letzten Woche Bürgermeister Guido Rahn (CDU) den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern bei der Weitergabe des Friedenslichtes im Rathaus.

Die deutsche Friedenslicht-Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „Frieden: Gefällt mir. Ein Netz verbindet alle Menschen guten Willens“ und fordert auf, das Licht in den Gottesdiensten am dritten Advent abzuholen und das Internet und die sozialen Medien dazu zu nutzen, den Wunsch auf Frieden weiterzutragen. Denn das Netz verbinde Menschen und könne dazu beitragen, die Idee des Friedenslichtes – ein Europa in Frieden – zu verbreiten.

„Aus einem Licht werden erst Hunderte, dann Tausende, dann Millionen und schließlich ein alles überstrahlendes Lichtermeer. Genauso soll es mit der Friedensidee gehen. Sie soll von einem zum anderen springen und sich so über die ganze Erde verbreiten“, trug Maire-Claire Poggenpohl vor. Sie ist eine der Petterweiler Pfadfinder.

„Wir wollen dazu einladen, Grenzen und Barrieren zwischen Menschen abzubauen, Freundschaften zu schließen und sich dafür einzusetzen, die Welt ein wenig besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben“, zitierte sie aus einer Erklärung der Pfadfinderverbände in Deutschland. Dies sei ein Auftrag, den sie alle von dem Gründer der Pfadfinderbewegung, Lord Robert Baden-Powell übernommen haben.

Seit 1993 beteiligen sich der Verband Christlicher Pfadfinder, der Bund der Pfadfinder, die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg sowie der Verband Deutscher Altpfadfindergilden an der Verteilung des Friedenslichts. Die eigentliche Aktion des Friedenslichtes ist sogar noch älter. Sie stammt aus dem Jahr 1986.

Das Licht abholen


Die Pfadfinder vom Stamm Grauer Adler aus dem Karbener Stadtteil Petterweil haben das Friedenslicht aus Bethlehem gestern nicht nur vom Frankfurter Flughafenbahnhof aus bis ins Karbener Rathaus getragen, sondern es auch weiter in die Karbener Kirchen und Altenheime sowie ins Markus-Krankenhaus nach Frankfurt gebracht. Von dort kann sich jeder sein Licht selbst nach Hause abholen. An Heiligabend soll das Friedenslicht darüber hinaus in allen Karbener Kirchen verteilt werden. (jwn)