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Fußball und die Bibel

Das Wort zum Sonntag

Ulrike Mey
Ulrike Mey

Was hat Fußball mit der Bibel zu tun? Den gab es zurzeit der Bibel noch nicht, aber manche Bibelverse scheinen darauf hinzudeuten.

„Sie umgeben mich von allen Seiten; aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.“ (Psalm 118,11) Wenn das nicht geklappt hat, tröstet vielleicht: „Zum Laufen hilft nicht schnell sein, (….) sondern alles liegt an Zeit und Glück.“ (Prediger 9,11). Das soll keine Ausrede sein, aber ohne Glück geht der Ball manchmal einfach nicht ins Tor. Eine Bibelstelle wie: „Verschont nicht ihre junge Mannschaft.“ (Jeremia 51,3) klingt für manche Nationalmannschaft gerade sehr reizvoll.

Passend scheint auch ein Satz des Apostels Paulus zu sein: „Einer empfängt den Siegespreis. Lauft so, dass ihr ihn erlangt!“ (1. Korinther 9,24) Ich erinnere mich an Spiele in meiner Kindheit, bei denen es bewusst keine Sieger gab. Sie waren total langweilig. Das ist beim Fußball zum Glück anders. Es geht bei der Fußball-WM nicht um einen guten Platz, sondern um den ersten, um den Pokal. Nach der WM haben wir dann wieder Zeit, über den Siegespreis nachzudenken, den Paulus eigentlich meint: „Jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Philipper 3,14)

Das schönste am Fußball ist sowieso die Begeisterung, die er auslöst. „Die Plätze der Stadt sollen voll sein von Knaben und Mädchen, die dort spielen.“ (Sacharja 8,5) Ganz oft braucht es nur einen Ball und schon verstehen Kinder sich über alle Unterschiede hinweg. Ich muss mir solche Bilder in Erinnerung rufen, wenn wir Bilder von prügelnden Hooligans sehen, immer wieder Korruptionsvorwürfe aufkommen oder Fußball von der Politik instrumentalisiert wird.

Fußball bleibt ein Spiel, und soll Spaß machen. Mir jedenfalls hat schon das Stöbern in der Bibel Spaß gemacht. Aber nun mal ganz im Ernst: Dieses Buch steckt so voller Lebensweisheit und Gottes Liebe, dass es sich lohnt, auch über eine Fußball-WM hinaus darin zu stöbern. Viel Spaß.

Pfarrerin Ulrike Mey

Christuskirchengemeinde Bad Vilbel

P.S.: Jesus hatte übrigens auch schon Fußballschuhe: Christstollen.