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Gärten zum Genießen – Kärber mit dem grünen Daumen begrüßten zahlreiche interessierte Gäste in ihren blühenden Oasen

Karben. „Wir haben eigens auf unseren Mittagsschlaf verzichtet und waren die ersten um Punkt 14 Uhr“, erzählen Lia Fink und Ingrid Reichel lachend. Die beiden Damen aus Groß-Karben hatten sich für den heißen Sonntagnachmittag ein straffes Programm vorgenommen, wollten sie doch binnen drei Stunden alle fünf Gärten besichtigen, die zum „Tag des offenen Gartens“ ihre Türen für Besucher geöffnet hatten. In vier privaten Gärten in verschiedenen Karbener Stadtteilen sowie im Rapp’s-Naturerlebnisgarten waren Gartenfreunde eingeladen, sich Anregungen und Tipps für den eigenen Garten zu holen.

Veranstaltet wurde die Aktion vom Agenda-Arbeitskreis Natur und Landschaft (AK), der die Idee von einer ähnlichen Aktion in Bad Nauheim aufgegriffen hat. Den Rapp’s-Garten haben sich Lia Fink und Ingrid Reichel als letzte Station aufgehoben. Der Einblick in fremde Gärten habe ihnen gut gefallen, resümieren sie, und es sei eine nette Geste gewesen, dass manche Gastgeber Getränke sowie Kuchen anboten. Zwar nimmt Lia Fink die eine oder andere Anregung mit nach Hause, jedoch sei dies nur bedingt möglich, da sie einen kleinen Garten habe, in dem sie alles selbst mache. Die Basaltsteine im Garten von Familie Timm in Okarben haben ihnen gefallen.

Zudem sei die Vielfalt der verschiedenen Gärten interessant. Bei ihrer Tour durch die Gärten hätten sie nette Gespräche geführt, berichtet das Ehepaar Herrmann aus Nidderau, und es habe Spaß gemacht, „auf diese Weise Kontakte zu knüpfen“. Aus der Zeitung habe sie von der Aktion erfahren, sagt Maria Herrmann, gebürtige Kärberin.

Zwar findet sie es gut, sich in anderen Gärten Anregungen zu holen, doch sei ihr mancher Garten zu aufgeräumt gewesen, „da habe ich die Gänseblümchen im Rasen vermisst“. Stadtrat Gerd Rippen, auf Zwischenstation im Rapp’s-Garten, findet die Aktion „toll“ und hebt hervor, dass derartige Initiativen ohne das Engagement von Ehrenamtlichen wie Rolf Hollender, Ulrike Kurz und den anderen im AK nicht zu machen seien.

„Auch für uns war es eine Bereicherung“, erzählt Karin Timm aus Okarben, eine der Gartenbesitzer mit offener Tür. Rund 50 Besucher seien im Lauf des Nachmittags durch den Garten vor dem Haus spaziert, in dem blühende und grüne Pflanzen wie Margeriten, Männertreu oder eine Wickenhecke wachsen. Hinter dem Haus konnten die Besucher den Kräutergarten samt Obststräuchern bewundern. „Anregende Gespräche“ hätten sie mit ihren Gästen geführt, und manche hätten sich von Ehemann Hjalmar, der beruflich als Gärtner tätig war, Tipps geben lassen. Bei einer Wiederholung der Aktion würden sie wieder mitmachen, bilanziert Familie Timm.