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Garten inspiriert zur Serenade – Köstlichkeiten für Leib und Seele von der evangelischen Kirchengemeinde

Karben. Von manchen Orten geht ein Zauber aus. Dann bedarf es nur einer zündenden Idee, und ein neuer Festspielort ist gefunden. In Petterweil ist es der schmale grüne Kirchgarten vor dem barocken Gotteshaus, der Pfarrer und Kirchenvorstand zu einem ganz besonderen Abend inspiriert hat.

Warum nicht einmal hier Musik machen, haben sie sich gefragt und sind zur Tat geschritten. Am Samstagabend war es soweit: Die Kirchgarten-Serenade „Sommerblüten“ mit „Köstlichkeiten für Leib und Seele“ erklang in und um die alte Martinskirche.

Vor dem Pilgereingang hatte das dreiköpfige Barock-Ensemble aus Hobbymusikern seinen Platz gefunden, Christoph Schramm am Klavier, Margit Schramm am Cello und Heike Bilger mit Flöte. Ringsum saßen auf Stühlen und Bänken die Zuhörer, ein Glas Wein in der Hand, entspannt und voller Erwartung auf einen Abend, wie es ihn hier noch nicht gegeben hat. Die Amseln sangen, ein Turmfalke zog seine Kreise um die Kirchturmspitze, und ab und zu unterbrachen die Kirchenglocken das Musizieren der Menschen.

Der Wiesenblumenstrauß vor dem Klavier symbolisierte in seiner sommerlichen Fülle und Farbigkeit das Programm: Melodien in sommerlicher Leichtigkeit, von Vivaldi bis zum Concertino von Eberhard Werding. Rose und Rittersporn waren die Namensgeber des nächsten Programmpunktes: Lieder des St. Bardo-Chores, angepasst an den Abend, volkstümlich, heiter und sinnig mit dem „Jäger und der Kuckuck“ als Abschluss. Auch das war eine Premiere, denn der Chor der katholischen Gemeinde sang zum ersten Mal vor der evangelischen Martinskirche. Dazu wurden im Laufe des Abends Verse von Paul Gerhardt und Wilhelm Busch gesprochen, Psalmen zum Orgelspiel in der Kirche und lyrische „Gedankenbilder“ zum Harfenspiel von Beate Hoffarth-Rittinger. „Wir wollten Poesie mit Musik verbinden“, sagte Pfarrer Michael Neugber, der zusammen mit Kirchenvorstandsmitglied Ulrike Schramm den Abend initiiert und vorbereitet hatte.

Appetitliche Häppchen wurden in den Pausen herumgereicht, und Pfarrer Neugber forderte dazu auf, ungeniert zuzugreifen. „Hier fühlt man sich auch als weltlicher Mensch willkommen“, sagte ein Besucher und genoss den gastlichen Abend mit Musik und Poesie. Mit einem Orgelspiel von Robert Krebs in der Kirche und Harfenmusik am gotischen Taufbecken draußen klang die Kirchgarten-Serenade“ aus.