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Harbich verscheucht die Krise – Von der weltweiten „Delle“ ist bei der Bürotechnik-Firma Brother nichts zu spüren.

Bad Vilbel. „Das abgelaufene Geschäftsjahr war wieder ein Rekordjahr!“, freute sich Lothar Harbich, Geschäftsführer der Brother International GmbH mit Sitz im Bad Vilbeler Industriegebiet Im Rosengarten. 337 Millionen Euro Umsatz machte das Unternehmen mit dem Verkauf von Druckern, Faxen, Multifunktionsgeräten, Näh- und Stickmaschinen sowie Schreibmaschinen in Deutschland. Das sind satte acht Prozent oder 24 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Den Umsatz steigern ist gut – aber wie sieht es mit dem Gewinn aus? „Eine konkrete Zahl nennen wir nicht – aber es ist eine gute einstellige Prozentsumme des Umsatzes“, erklärt Harbich mit einem asiatisch anmutenden Lächeln. Das beherrscht er gut, schließlich ist der Mutterkonzern ein japanisches Unternehmen.

Von der weltweiten Finanzkrise ist bei der Bürotechnik-Firma in Bad Vilbel nichts zu spüren. „Ich habe entschieden, dass bei Brother keine Krise stattfindet und das meinen Mitarbeitern so verordnet“, lacht der 57-jährige Harbich, der bereits seit 1981 bei dem Unternehmen arbeitet und seit neun Jahren auf dem Chef-Sessel sitzt. Ernster fügt er hinzu, dass die IT-Branche, in der sich Brother bewege, zum Glück von der Krise kaum betroffen sei.

Das Erfolgsgeheimnis? Harbich überlegt. „Eine Mischung aus Qualitätsprodukten, immer wieder neue Produkte, ein guter Vertrieb und vor allem gute, motivierte Mitarbeiter!“ Kein Wunder, dass Brother Deutschland innerhalb des europäischen Firmenverbunds die Lokomotiven-Rolle einnimmt – hier wird soviel Umsatz gemacht wie in Großbritannien und Frankreich zusammen. Dafür gab’s im vergangenen Jahr sogar ein spezielles Lob vom japanischen Präsidenten vor Ort in Bad Vilbel mit Ansprache und Essen. Auch eine Gehaltserhöhung oder Sonderzahlung? Harbich lacht: „Leider nicht – aber wir alle werden sowieso schon übertariflich bezahlt!“

Geschichte: 1908 Start des Unternehmens als Reparatur-Werkstatt – heute ein international operierender Konzern mit Stammsitz im japanischen Nagoya. Vertreten in über 100 Staaten mit insgesamt mehr als 20 000 Mitarbeitern und einem jährlichem Konzernumsatz von über 3,5 Milliarden US-Dollar; 1962 wurde die Vertriebsniederlassung Deutschland gegründet.

Brother beschäftigt in Deutschland rund 200 Frauen und Männer, davon 155 in Bad Vilbel.

Umsatz 2008: 337 Mio. Euro.

Produkte: 101 verschiedene Geräte im Bereich Kommunikationstechnologie wie Drucker und Faxe sowie 24 unterschiedliche Näh- und Stickmaschinen. (zlp)