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Hassia schluckt Bionade

Radeberger verkauft Marken nach Bad Vilbel – Tee-Produktion in Karben

Gehören künftig zusammen: die Mineralwasser von Hassia und die Limonade Bionade, hier in einem Getränkemarkt symbolisch vereint. Foto: den
Gehören künftig zusammen: die Mineralwasser von Hassia und die Limonade Bionade, hier in einem Getränkemarkt symbolisch vereint. Foto: den

Bionade und „Ti“-Erfrischungstee gehören künftig zur Bad Vilbeler Firma Hassia. Die Radeberger-Gruppe hat sich zum Verkauf der beiden Marken entschlossen. Beide Unternehmen glauben, davon profitieren zu können.

Bad Vilbel/Karben. Die Bad Vilbeler Firma Hassia übernimmt im kommenden Jahr die Getränkemarken Bionade und „Ti“-Erfrischungstee von der Radeberger-Gruppe: „Wir haben uns aktiv um diese tollen Marken bemüht“, erklärt Sybille Trautmann, Sprecherin der Hassia-Gruppe fast euphorisch. „Die Marken sind nachhaltig und passen gut in unser Sortiment.“ Man sei glücklich, Produkte mit einem so großen Bekanntheitsgrad übernehmen zu dürfen. Die Marken Bionade und „Ti“-Erfrischungstee gehören aktuell noch zur Radeberger-Gruppe. Zu dieser habe man „seit jeher ein sehr vertrauensvolles Verhältnis“, so Trautmann.

„Unsere Strategie basiert auf starken Marken und einer hohen Qualität“, erklärt Dirk Hinkel, geschäftsführender Gesellschafter der Hassia-Gruppe, zur Übernahme der Marken. „Unsere Häuser teilen diese Werte“, ergänzt Nils Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger-Gruppe. „Daher freuen wir uns sehr, dass wir mit der Hassia-Gruppe für unsere beiden Marken Bionade und ,Ti’ die perfekte Heimat gefunden haben.“

„Attraktive Marken“

„Wir haben uns um Bionade und Ti bemüht, weil es hoch attraktive Marken sind, die unserer nachhaltigen Unternehmensphilosophie entsprechen“, sagt Stefan Müller, Marketing-Geschäftsführer bei Hassia. Die Marken würden über moderne, gefragte, glaubwürdige und zukunftsorientierte Produktkonzepte verfügen. Beide Marken werden ab Januar marketing- und vertriebsseitig national von Bad Vilbel aus gesteuert. Die „Ti“-Erfrischungstees, die bislang im Allgäu hergestellt wurden, werden künftig in der Kelterei Rapp’s in Karben frisch gebrüht und abgefüllt.

Die Bionade wird in Ostheim, im bayerischen Teil der Rhön, von insgesamt 79 Mitarbeitern produziert. Das Getränk wird rein biologisch hergestellt. Mit dieser Innovation erschuf die Privatbrauerei Peter aus Ostheim 1995 einen völlig neuen Markt. Seitdem erlebte die Marke einen großen Aufschwung.

Dennoch hat sich die Radeberger-Gruppe entschieden, diese beiden Marken abzutreten: „Wir wollen uns als Unternehmen noch stärker auf unsere Kernaufgaben und -aktivitäten konzentrieren. Wir sind eine Brauereigruppe und Bier war, ist und bleibt unsere DNA“, erläutert Birte Kleppien, eine Sprecherin der Radeberger-Gruppe.

„Während wir Original Selters und die PepsiCo-Marken in der bieraffinen Gastronomie und dem Handel ohne großen Mehraufwand neben unserem Bier-Portfolio mitverkaufen können, haben sich Bionade und ,Ti’ wegen ihrer spezifischen Kanal-Erfordernisse als zeitlich überaus anspruchsvoll erwiesen“, erläutert Kleppien. Daher gebe man nun diese zwei Marken in die Hände eines Spezialisten für alkoholfreie Getränke – die Firma Hassia in Bad Vilbel. „Allerdings sind wir nicht aktiv auf Käufersuche gegangen. Wir haben für die Marken ,Ti’ und Bionade ganz regulär einen neuen Abfüllpartner gesucht, der über die erforderliche Abfülltechnologie verfügt.“

Bionade in der Rhön

„Während der Suche kamen wir auch mit der Hassia-Gruppe ins Gespräch“, berichtet Kleppien von den Hintergründen des Verkaufs. Zunächst habe man nur über Abfüllleistungen für „Ti“ und Bionade gesprochen, dann über eine mögliche Lohnproduktion für „Ti“, später dann über die nun erfolgte Transaktion. Anders als der Tee soll die Bionade nicht umziehen: „Standort und Mitarbeiter bleiben erhalten“, versichert Trautmann.

Große Änderungen plane man vorerst keine: „Wir schauen uns die Marken ganz genau an, diese haben bereits ein tolles und modernes Produktkonzept“, so Trautmann. „Das wollen wir weiterentwickeln“, sagt sie. Weiterhin wolle man sich vor allem auf den nationalen Vertrieb konzentrieren. Über den Verkaufspreis für die beiden Marken haben beide Firmen Stillschweigen vereinbart.