Veröffentlicht am

Jesus ist die Nummer 1 – „Erfreuliche“ Halbzeitbilanz der Burgfestspiele trotz „durchwachsenen“ Wetters

Bad Vilbel. Als „sehr erfreulich“ bezeichnete Bürgermeister Thomas Stöhr die Halbzeitbilanz der Burgfestspiel-Saison. Mit 60 000 verkauften Karten liege man knapp unter dem sehr guten Vorjahresergebnis. Dieses hätte bereits übertroffen werden können, wenn das bisher „eher durchwachsene Wetter“ besser gewesen wäre, so Stöhr. Es spreche jedoch für das qualitativ hohe Niveau der Inszenierungen und Gastspiele, dass es zu keinen Einbrüchen gekommen sei.

Favorit bei den 21. Burgfestspielen ist bisher, auch wegen der zahlreichen Aufführungen, das Musical „Jesus Christ Superstar“, ergänzt Festspiel-Intendant Claus Kunzmann. Auf Platz zwei liegen die Komödie „Der Revisor“ und das Stück „Ladies Night – Ganz oder gar nicht“. Etwas weniger Besucher haben die „Gefährlichen Liebschaften“ zu verzeichnen. Absolute Zahlen zu den bisherigen Aufführungen wollte Kunzmann nicht nennen, weil sie nicht vergleichbar seien. „Der Revisor“ habe schon die Halbzeit überschritten, während „Ladies Night“ erst angelaufen sei. Eine Zahl nannte er trotzdem: „Es gibt noch 20 000 Karten.“ Außerdem seien die Aufführungen mit 70 bis 75 Prozent gut ausgelastet. Aber nicht auf allen Plätzen.

Während die überdachten Tribünenplätze oft ausverkauft seien, gebe es bei den eigentlich sehr guten, aber nicht überdachten Reihen vor der Bühne meist eher kurzfristige Buchungen. Die Besucher orientieren sich zuvor am Wetterbericht. Es habe in dieser Spielzeit schon mehrere grenzwertige Situationen gegeben, räumt Kunzmann ein. Abgebrochen werden musste jedoch noch keine Vorstellung.

Der Kartenverkauf zeige auch, dass die Burgfestspiele sehr stark in der Stadt verankert seien, so Kunzmann. 20 bis 30 Prozent der Besucher kämen aus Bad Vilbel selbst. Weitere zehn Prozent kämen von außerhalb des Rhein-Main-Gebietes, der Rest aus der Rhein-Main-Region. Mitunter gehen auch die Festspiele auch selbst auf Reisen. Mit „Ladies Night“ gab es ein Gastspiel in Neuwied, die „Gefährlichen Liebschaften“ wurden in Wetzlar und Dreieichenhain aufgeführt. Diese Gastspiele mache man „aus Spaß an einem Abstecher“, so Kunzmann, aber es lohne sich auch finanziell. Vor allem aber trügen sie dazu bei, die Burgfestspiele in der Region weiter bekannt zu machen. Bereits die Rhein-Main-Region mit ihren vier Millionen Einwohnern sei werblich kaum zu bearbeiten.

Ein großes Lob spendierte der Intendant dem Bühnenteam, das am Samstag, als bis 17.30 Uhr „Der Revisor“ gespielt wurde, so rasch umbaute, das bereits um 20.15 Uhr „Jesus Christ Superstar“ gegeben werden konnte. Ausgefeilt sei auch die Beleuchtung: Über 200 Dimmer-Kanäle steueren mindestens ebenso viele Scheinwerfer an.

Internet: www.kultur-bad-vilbel.de. Kartenreservierung: Telefon (0 61 01) 55 94 55, E-Mail tickets@bad-vilbel.de.