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Karbener Forschergeist macht neugierig – Schüler der Kurt-Schumacher-Schule präsentieren ihre Arbeit bei Messe in Wiesbaden

Karben. „Jugend forscht“ – bald auch mit Karbener Beteiligung? Der bundesweite Schülerwettbewerb ist auf ein Projekt der Kurt-Schumacher-Schule aufmerksam geworden.

Grell leuchten die Farben auf dem einladenden Plakat: „MINT“ steht für „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“. Hessischen Schülern wurde nun im sechsten Jahr ein Forum geboten, das ihre Arbeitsergebnisse im Bereich „MINT“ einer interessierten Öffentlichkeit vorstellt.

Als einzige Schule aus dem Wetteraukreis beteiligte sich die Kurt-Schumacher-Schule aus Karben (KSS) mit dem Leistungs-/Grundkurs Chemie 13 von Peter Wenzel Sadlo mit dem Projekt „Herstellung und umweltgerechte Entsorgung von Neopren“.

Das sei „eine Herausforderung für die experimentellen Möglichkeiten der Schulchemie“, erklären Lehrer Sadlo und seine Schüler. Denn die Synthese erfordere wegen der Verwendung des giftigen Ausgangsstoffes Chlor und der vorübergehenden Entstehung gefährlicher Zwischenstoffe ein geschlossenes System und die sofortige Weiterreaktion der Zwischenstoffe bis zum Kunststoff.

Neopren („Chlorkautschuk“) ist nach der Verwendung als Surf- oder Tauchanzug Sondermüll. Anzustreben sind aber Kreislaufprozesse der Herstellung, Verwendung und Entsorgung. Die von den Karbenern gewählte „Grundstoffliche Recyclingmethode“ verwandelt den Sondermüll in sekundäre Alkohole, die in die chemische Produktion zurückgeführt werden können.

„Insofern entwickelt der Kurs über die Formelchemie hinaus produktions- und umweltrelevante Fragestellungen und versucht, diese ein Stück weit experimentell zu beantworten“, erklärt Sadlo.

Die Karbener bekamen in Wiesbaden zwar keinen Preis – trotz der sehr klar strukturierten und präzise vorgetragenen Präsentation von Felix Klas und Kilian Lorey mit Fotos der Versuche und trotz des ständig unter der Leitung von Lukas Poerschke betreuten Standes mit dem professionellen Poster von Viktoria Höhn, Marcel Hudert, Michael Liebel und Christian Veith. Andererseits „entdeckte“ Christiane Gräf, die Landesbeauftragte Hessens für „Jugend forscht“, das Karbener Projekt. Sie warb kräftig für die Teilnahme an diesem Wettbewerb. „Bis zum 30. November müssten sich bis zu drei Schüler bewerben“, erklärt Lehrer Sadlo. „Wir werden sehen!“

Die Landesarbeitsgemeinschaft Schule – Wirtschaft organisierte die Messe „MINT“ im Hessischen Landtag. Der Präsident des Landtags, Norbert Kartmann (CDU), stellte als Gastgeber die Räume kostenlos zur Verfügung und interviewte die Standbesetzungen. (zlp)