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Keine halben Sachen – Leserbrief

Karben. Zu dem Artikel „Fußgänger erhalten einen Weg“ (Karbener Zeitung vom 16. Oktober) erhielten wir folgende Zuschrift:

Obwohl ich den in Rede stehenden Weg in Klein-Karben nicht kenne, denke ich, dass die beschriebene Situation deutliche Parallelen zu einem Feldweg in Petterweil (südliche Verlängerung des Höferweges, offiziell ausgewiesener Radweg) aufweist. Die Petterweiler Erfahrungen könnten vielleicht nützlich sein für die Entscheidungsfindung in Klein-Karben. Der Petterweiler Feldweg hat insbesondere an seiner Einmündung in den Schlinkenweg relativ starkes Gefälle. Früher war die Einmündung in den Schlinkenweg auf ca. 30 Meter asphaltiert. Die Asphaltdecke war zwar in einem schlechten Zustand (Schlaglöcher), wurde jedoch auch bei schwersten Gewitterregen niemals ausgewaschen.

Bei der Sanierung des gesamten Feldweges vor ca. 10 Jahren wurde der Asphaltteil entfernt und wie der gesamte Weg geschottert. Seit dieser Zeit unterliegt der Gefällteil des Feldweges starken Auswaschungen mit dem Ergebnis, dass erhebliche Mengen Splitt auf dem Bürgersteig und der Straße abgelagert werden. Besonders gravierend macht sich das bei Starkregen bemerkbar. Die abgelagerte Splittmenge beträgt dann bis zu ca. 300 kg. Dieser Schotter wurde von den Anliegern wieder zurück befördert. In den letzten Jahren traten die Auswaschungen häufige rauf und die Mengen wurden mehr.

Wenn der neu zu errichtende Weg in Klein-Karben eine ähnliche Steigung aufweist wie mein obiges Beispiel, dann steht zu befürchten, dass meine Erfahrungen, welche sich gut mit den Schilderungen in Ihrem Artikel decken, auch in Klein-Karben gesammelt werden. Deshalb sollte man die Entscheidung für die Ausführung des geplanten Weges noch einmal überdenken. Jetzt kostet die „luxuriöseste Lösung“ ca. 5000 Euro mehr, eine spätere nachträgliche Asphaltierung/Pflasterung oder was auch immer die Fachleute vorschlagen, kommt sicher teurer. Wenn die Stadt das zusätzliche Geld nicht bereitstellen kann/will, so sollte man über eine private Beteiligung nachdenken, Zum Beispiel könnte der Ortsbeirat eine Spendensammlung initiieren.

Ich sympathisiere mit den Sparbemühungen der derzeitigen Koalition. Gleichzeitig bin ich aber auch kein Freund von halben Sachen, da diese aus Erfahrung in der Endabrechnung fast immer teurer werden.

Wolfgang Fennemann, Karben

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