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Kelterfest gibt’s seit 25 Jahren

Veranstalter-Vereine feiern Jubiläum auf dem Jukuz-Areal

Karben. Streuobstwiesen sind ein weit bekanntes Wahrzeichen der Dorfstrukturen in der Wetterau. Doch immer mehr dieser biotopreichen, das Landschaftsbild prägenden Obstbaumstreifen werden nicht mehr im notwendigen Maße gepflegt, weil arbeitsaufwendige Handarbeit dazu notwendig ist. Ein Baum, der tragen soll, bedarf des regelmäßigen, fachkundigen Schnitts, der Erhalt der artenreichen Wiesen unter den Bäumen ist nur durch regelmäßige Mahd zu erreichen.

Der drohende Verlust dieser traditionellen Landschaft, auch durch Landfraß wegen Häuserbaus, treibt die Naturschützer in Karben als erste Gruppe im Wetteraukreis schon bereits vor 25 Jahren an, Lösungen zu suchen für die Frage: Wie kann es gelingen, Streuobstwiesen dauerhaft zu erhalten?

So beschloss der Bund-Ortsverein Karben damals, mehr Mitbürger für den Erhalt der Streuobstwiesen und ihrer Produkte zu sensibilisieren und Mitstreiter für Neuanpflanzungen von Hochstammbäumen alter Sorten an den neuen Ortsrändern zu finden.

Außer Hochzeitshainen in nahezu allen Ortsteilen Karbens und Pflanzaktionen sollte ein Kelterfest im Jukuz der Auftakt zur Rettung der Streuobstwiesen sein.

Apfelsaft und Apfelwein waren und sind immer schon die schönsten Seiten des Naturschutzes gewesen. Vom Baum in die Flasche oder den Bembel, alles Handarbeit. Wie das genau geht, wurde von Wolfgang Lazar und Jürgen Pfeiffer mit ihrer alten Kelter schon damals beim ersten Kelterfest den Interessenten vorgeführt. Mitmachen war und ist auch heute beim Schaukeltern immer noch ausdrücklich erwünscht.

Frischer Süßer und Apfelwein warten auch beim 25. Kelterfest wieder auf durstige Kehlen. Am Sonntag, 9. September, von 14 Uhr an, wird im Jukuz, Brunnenstraße 2, das Kelterfest von den Hauptakteuren und Bürgermeister Guido Rahn eröffnet werden. Wieder wird ein großes, buntes Fest gefeiert, bei dem sich alles um den Apfel dreht. Alle traditionell beim Kelterfest beteiligten Mitstreiter werden sich einfinden und ein vielfältiges Angebot bereithalten, das wie immer musikalisch bereichert wird durch die Musiker der Gruppe „Querbänx“ und „Martin der Geiger“.

Pomologe Klaus Spieler steht mit einer Apfel-Sortenschau, Sachwissen und Material zur Obstwiesenroute zur Auskunft bereit. Daniela Ernst zaubert am Bund-Stand kleine Kunstwerke in Kindergesichter. Mit einer Antwort auf die Standardfrage „Wieviele Äpfel liegen in diesem Korb?“ können sich alle Gäste beim beliebten Ratespiel des Bund beteiligen. Der Nabu-Karben wird einen Info-Stand aufbauen, mit einem Spektiv können Vögel erkannt werden, für Kinder gibt es einen Fühlkasten und ein Ausschneide-Spiel. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. (zlp)