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Kollabiert der Verkehr?

Experte zu Entwicklung mit neuem Stadtteil

Der östlichste Teil der Krebsschere. Oben verläuft der Nordbahnhof, unten ist ein Park. Neu ist ein Raum für den Gemeinbedarf (lila). Repro: Mag
Der östlichste Teil der Krebsschere. Oben verläuft der Nordbahnhof, unten ist ein Park. Neu ist ein Raum für den Gemeinbedarf (lila). Repro: Mag

Mit Spannung erwartet der Planungs- und Bauausschuss der Stadt Bad Vilbel die Ergebnisse des Verkehrsexperten Rüdiger Storost. Dieser hat untersucht, ob das Straßennetz der Region die Zuzüge verkraftet.

Bad Vilbel. „Ich muss hier die Quadratur des Kreises hinbekommen“, eröffnet Rüdiger Storost, Ingenieur bei IMB-Plan, seinen Vortrag. Seit Jahren haben er und seine Firma den Verkehr in der Region im Auge. „Momentan gibt es rund um Bad Vilbel sehr viele Baustellen. Das macht die Simulation etwas schwierig“, berichtet Storost den Mitgliedern des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses.

Durch das Baugebiet Krebsschere werden etwa 3000 bis 3500 neue Anwohner nach Bad Vilbel kommen“, so Storost. Weiterhin nennt er die Zahl von 9000 Arbeitsplätzen, die in dem späteren Wohn- und Gewerbegebiet entstehen. Die Zahl relativiert der Verkehrsexperte aber: „Das sind nur Schätzungen und diese Zahl ist bereits vor 20 Jahren so gefallen“, sagt Storost.

Höllisch überlastet

Wegen der vielen Baustellen in der Region, wie der Ortsdurchfahrt Groß-Karben und die gesperrte Kreisstraße zwischen Groß-Karben und Heldenbergen sei es momentan nicht möglich, aktuelle Zahlen zur Belastung des Straßennetzes zu erheben. Um dennoch berechnen zu können, inwieweit neuer Pendlerverkehr und die Zuzüge in Zukunft das Verkehrsnetz belasten, habe man sich auf Daten anderer Unternehmen verlassen.

Beispielsweise habe Segmüller vor einiger Zeit entsprechende Messungen veranlasst, „die Daten der Darmstädter Kollegen haben wir für die neue Simulation verwenden können. Das Netz kann auch die neue Belastung verkraften“, so Storost. Es sei vor allem eine Sache, die ihm Sicherheit in seiner Aussage gebe: „Der Nordbahnhof ist durch die neue Unterführung an die Westseite so gut angeschlossen, dass sich die Zahl der Fahrten pro Haushalt ändert.“ Nicht nur an S-Bahn und Regionalzüge sei man so gut angeschlossen, sondern auch an die Busse. Doch „jeder weiß, dass das Netz in bestimmten Stunden des Tages höllisch überlastet ist“, relativiert er.

Gemeinschaftsraum

Weiterhin werde es lange Rückstaus in den Pendlerstunden geben, doch diese bauen sich wieder ab. Architektin Stefanie Horn stellt Änderungen vor, die im Bebauungsplan Krebsschere vorgenommen werden sollen. Dabei gehe es um 10,9 Hektar Fläche ganz im Osten des Baugebiets. Im Osten grenzt das Gebiet an den Nordbahnhof an. Es seien vor allem inhaltliche Änderungen: Einige Zahlen, die den Bau von Häusern beträfen, aber auch die Standorte der Bäume. Weiterhin werde es im Norden des Gebiets einen Raum zur Gemeinverwendung geben. Vereine könnten hier tagen und Versammlungen abgehalten werden. (nma)