Veröffentlicht am

Kontrollen mit Knöllchen

Die Stadtpolizei kontrolliert Lkw, die verbotenerweise in für sie gesperrte Straßenabschnitte einfahren. Bürgermeister und Stadtpolizei kündigen nun verstärkte Kontrollen an, bei denen die Uneinsichtigen zur Kasse gebeten werden sollen. Archivfoto: Pegelow.
Die Stadtpolizei kontrolliert Lkw, die verbotenerweise in für sie gesperrte Straßenabschnitte einfahren. Bürgermeister und Stadtpolizei kündigen nun verstärkte Kontrollen an, bei denen die Uneinsichtigen zur Kasse gebeten werden sollen. Archivfoto: Pegelow.

Karben. Gewarnt wurde gleich zu Beginn der Bürgerversammlung in Rendel: Die Karbener Stadtpolizei will jetzt schärfer durchgreifen. Wer die Umleitungsbeschilderungen oder Einfahrtsverbote missachtet, soll zur Kasse gebeten werden, kündigte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an. Und dazu hatte er allen Grund: Etliche Autolenker missachten die Einfahrtsverbote in manchen Straßen oder gar in den Baustellenbereich.
Das Thema ist nicht neu. Seit rund einem Jahr wird die Landesstraße 3205 saniert, das ist quasi die Hauptstraße für Klein-Karben und Rendel. Momentan ist der Abschnitt bei der Gehspitze für Pkw und Lkw tabu. Der überörtliche Verkehr wird um Karben herumgeleitet, der innerörtliche Verkehr durch die angrenzenden Wohngebiete. »Wir waren da heute mal unterwegs und haben jede Menge Übertretungen registriert«, sagte Bürgermeister o Rahn zu Beginn einer Anwohnerversammlung in Rendel. Denn dort wird seit Beginn dieser Woche gleichfalls gebuddelt, ebenfalls wie in der Rendeler- und der Homburger Straße abschnittsweise unter Vollsperrung. Und weil es so viele Verstöße in Klein-Karben gegeben hat, will die Stadtpolizei nun in Rendel hart durchgreifen. Das Stadtoberhaupt warnte die Autofahrer davor, die Sperrschilder zu missachten. »Wer durch einen gesperrten Straßenabschnitt fährt, muss zahlen.«
UNDISZIPLINIERTE FAHRER
Stadtpolizist Jörg Witzenberger ist dafür zuständig, dass die Autofahrer zur Vernunft gebracht werden sollen. Er ist seit Monaten mit den Umleitungen durch die Großbaustellen befasst. »Wir haben in Zusammenarbeit mit den Vertretern von Hessen Mobil die jeweiligen Umleitungen und auch die Beschilderungen besprochen.«
Der Stadtpolizist prangert die Undiszipliniertheit sehr vieler Fahrer an. »Die Autofahrer suchen immer eine Lücke, um irgendwie durchzuschlüpfen.« Das Verbot der Einfahrt werde häufig missachtet. Vor einigen Monaten, im Zusammenhang mit den Sperrungen in Groß- und Klein-Karben, hatte die Stadtpolizei bereits die häufige Missachtung der Umleitungsbeschilderung moniert.
Der überörtliche Verkehr ist seit Mitte vergangenen Jahres angehalten, Karben großräumig zu umfahren. Das hat bereits bei der Sperrung des Ortskern von Groß-Karben häufig nicht funktioniert, später dann sind auch Lastwagen durch Rendel und die Wohnstraßen von Klein-Karben gefahren. »Natürlich gibt es zu jedem Bauabschnitt Beschilderungspläne in Absprache mit den eingebundenen Behörden«, teilte Rahn auf Anfrage des Vorsitzenden der Freien Wähler, Thorsten Schwellnus, mit. Werde festgestellt, dass die Beschilderung unzureichend sei, würden sie schnell ergänzt oder abgeändert. Auch Rahn teilt in Beantwortung dieser Anfrage mit, dass eine Vielzahl von Auto-, aber auch Lkw-Fahrern die Beschilderung missachte. »Ein Großteil der Verkehrsteilnehmer nutzt die ihnen bekannten Strecken.«
FW: FAHRER VERWIRRT
Die Freien Wähler sehen indes durch die »falsche Beschilderung« die Autofahrer »verwirrt«. Auch das führe dazu, dass Lastwagen sich in Sackgassen und verengte Straßen »festfahren«, schrieben sie in ihrer Anfrage an den Magistrat. Der sieht hingegen »gut erkennbare Beschilderungen«, mit denen bereits vor Rendel und Klein-Karben auf die Baustellen hingewiesen werde. Da aber die Baustelle wandert, seien alle vier bis sechs Wochen neue Verkehrsführungen notwendig.
Dennoch: In der Stadt weiß man, dass viele laut Witzenberger »schlicht undiszipliniert« seien. Der Stadtpolizist war jüngst zu einem Gespräch beim Bürgermeister. Tenor: »Wir wollen mehr kontrollieren, auch mal abends«. Bei einer Ermahnung werde man es nicht mehr belassen. »Ab jetzt kostet es.«