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Kreiselrunde Sache – Bad Vilbeler informieren sich über die Neugestaltung der Homburger Straße

Die geplante Bebauung des Grünstreifens zur Straße Am Sportfeld bei der Umgestaltung der Homburger Straße am Viadukt wird von Bürgern skeptisch gesehen. Insgesamt findet die Planung mit drei Kreiseln aber große Zustimmung.

Bad Vilbel. Ein gutes Dutzend interessierter Bürger – fast ausschließlich Anwohner und Vertreter von Naturschutzverbänden – war zur Bürgerinformation über den Bebauungsplan „Quellenpark Südost“ ins Efzet-Jugendzentrum gekommen. Der eigentliche Grund für das Bauleitverfahren, die Umwandlung des ehemaligen Umspannwerk-Geländes in einen Park-und-Ride-Platz mit 180 Stellplätzen, interessierte dabei nur am Rande.

Der Fokus lag eindeutig auf der Neuregelung der sogenannten Verkehrsbeziehungen durch drei aufeinanderfolgende Kreisel. Bauamtsleiter Erik Schächer und Stadtplaner Stephan Höfer erläuterten, was entstehen soll: Zwischen dem neuen Pendlerparkplatz und dem Viadukt sowie auf dem derzeitigen Grünstreifen zwischen Homburger Straße und Sportfeld sei ein Mischgebiet vorgesehen, da die Emissionswerte für ein Wohngebiet zu hoch seien.

Eine Gebäudezeile auf dem Grünstreifen könne als Lärmschutzwand zum dahinter liegenden Wohngebiet an den Sporthallen wirken. Es gebe Bewohner, die gern in der Stadt lebten, die Nähe zum Bahnhof, zum Kurpark und zur Innenstadt sowie zu den Einkaufsmöglichkeiten schätzten. Auch Ärzte und Dienstleister hätten schon Interesse bekundet.

Die Bürger sprachen sich aber für die Beibehaltung der Grünfläche aus. Peter Paul (Grüne) brachte einen Schotterparkplatz mit Bäumen ins Gespräch. Anwohner befürchteten nämlich, dass Schallreflexionen durch den Gebäuderiegel, ähnlich wie bei den Turnhallen, die Lärmbelastung eher erhöhen könnten. Umso mehr, als beim viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke eine durchgehende, drei bis 3,50 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden muss.

Zudem könnte das Parkplatzproblem gelöst werden für die Wohnhäuser, die vor 1999 gebaut wurden und nach der alten Satzung nur einen Stellplatz nachweisen mussten. In jedem Fall soll die etwa sechs Meter breite Straße „Am Sportfeld“, die von oben als Stichstraße erhalten bleibt, fürs Anwohnerparken nutzbar sein.

Über den oberen Kreisel wird das neue Schwimmbadgelände erschlossen, über den mittleren das Schul- und Sportgelände und der Petterweiler Weg, der nur durch eine Fuß- und Radverbindung an den oberen Kreisel angeschlossen bleibt. Der dritte Kreisel jenseits des Viadukts an der Kasseler Straße liegt zwar außerhalb des Planbereiches, ist aber Teil des Konzepts und soll zugleich mit den beiden anderen Kreiseln gebaut werden.

Man erwartet, dass Schüler, die am Nordbahnhof mit der Bahn ankommen, durch die Bahnunterführung den kürzeren Weg zum mittleren Kreisel nehmen. Der Gefahrenpunkt Viadukt würde somit entschärft. In jede Richtung einspurig geplante Straßen und einspurige Kreisel seien auch für den querenden Fuß- und Radverkehr sicher. Neben den Fahrbahnen stehe ein fast ebenso breiter Fuß- und Radweg zur Verfügung.

Bedenken wurden geäußert, dass in den Stoßzeiten zu Unterrichtsbeginn und -ende Schüler an den Zebrastreifen den motorisierten Verkehr behindern könnten. Hier könnten zumindest in der Anfangsphase Schülerlotsen regelnd eingreifen, meinte Schächer. „Am Biwerkreisel funktioniert die gegenseitige Rücksichtnahme.“

Dennoch komme es zu Rückstaus bis ans Viadukt, die dann auch dort die Kreisel blockieren könnten, wandte ein Besucher ein. Deshalb solle zur Entschärfung eine Bushaltestelle für Schüler direkt an der Saalburg- und John-F.-Kennedyschule entstehen, betonte Schächer. Zudem sei man an der Planung für einen Elternparkplatz an der Homburger Straße. Auf einen genauen Zeitplan wollte sich Schächer nicht festlegen. „Auf jeden Fall müssen die Kreisel vor dem Schwimmbad fertig sein.“ Anträge auf Landeszuschüsse seien eingereicht, aber wann die Mittel frei gegeben werden, sei ungewiss.

Für den Rückbau der Landesstraße in eine Stadtstraße seien Landeszuschüsse bis zu 65 Prozent, beim Bau des Pendlerparkplatzes bis zu 80 Prozent zu erwarten. „Selbst wenn die Gesamtkostenbeteiligung nur 50 Prozent beträgt, können wir darauf nicht verzichten“, so Schächer. Und danach richte sich der Baubeginn.