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Lärm und Abgase nehmen zu

Die Sanierungsarbeiten an der Dorfelder Straße in Rendel sollen im Juni beginnen. Foto: Niehoff
Die Sanierungsarbeiten an der Dorfelder Straße in Rendel sollen im Juni beginnen. Foto: Niehoff

Karben. »Weiter so mit der Verkehrsbelastung? — das wollen die Anwohner der Dorfelder Straße in Rendel nicht akzeptieren. Bei der Sitzung des Ortsbeirates machten sie deshalb Druck. Nehmt uns endlich ernst, sonst wird es ernst«, meldete sich Jörg Hößelbarth in der Sitzung des Ortsbeirates Rendel zu Wort. Er wohnt seit über 40 Jahren in einem Haus an der Dorfelder Straße. »Ich weiß daher, wovon ich spreche. Der Lärm, die Abgase und die Erschütterungen durch den Schwerlastverkehr – sie nehmen von Jahr zu Jahr zu«. Der Verkehr sei nicht nur für Gesundheitsschäden bei den Anliegern der Straße verantwortlich, sondern auch für Risse im Mauerwerk der Häuser.
VIEL ZÜNDSTOFF
Und Hößelbarth war nicht der Einzige, der offen beklagte. Fast 50 Bürger waren zur Sitzung gekommen. Aber die Tagesordnung an diesem Abend enthielt noch mehr Zündstoff. Zunächst erläutert Ekkehart Böing, Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtplanung, die Sanierungspläne der Stadt in Bezug auf die Dorfelder Straße. Von Mitte Juni bis in den Oktober hinein sollen die Arbeiten in vier Bauabschnitten erfolgen. Dabei werden die Abwasserkanäle in geschlossener und die Frischwasserzuleitungen in offener Bauweise vorgenommen. Anschließend soll die Straße s grundhaft (60 Zentimeter tief) saniert werden. Während für den größten Teil der Arbeiten die Straßenabschnitte immer nur halbseitig gesperrt und der Verkehr dann an der Baustelle vorbeifahren kann, muss für die Sanierung der Kreuzung Kendelgasse/Dorfelder Straße dieser Bereich vorübergehend ganz geschlossen werden. Das soll in den Schulferien erfolgen.
Hatten die Anwohner den Ausführungen des städtischen Mitarbeiters Böing noch schweigend gelauscht, so zeigen die anschließenden Wortmeldungen, dass sich die Stimmung in der Bevölkerung sehr aufgeladen hat. »Seit Abschluss der Dorferneuerung 2009 werden wir immer wieder mit Versprechungen hingehalten. Auf diese Straße mitten durch unser Dorf gehört kein Schwerlastverkehr«, erregte sich eine ältere Dame. »Warum kann kein Lkw-Durchfahrtverbot oder zumindest eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 angeordnet werden«, fragt ein anderer.
WUNSCH VORGETRAGEN
Die Antwort von Böing kommt prompt: «Weil die Stadt dies nur bei innerörtlichen Straßen anordnen darf, nicht aber bei Kreis-, Land- oder Bundesstraßen. Da sind Hessen Mobil und der Landkreis zuständig.«
»Weiter so bei diesem Thema gibt es jedenfalls nicht mehr mit uns«, wird mehrfach wiederholt. Der Unmut über die anhaltenden Beeinträchtigungen war offenbar so groß, dass die übrigen Baumaßnahmen, wie die Sanierung der Einläufe im Mühlweg oder die Fortführung der Gehwegabsenkung im Ortskern, kaum noch wahrgenommen wurden. Das betrifft auch die Sanierung des Aufgangs zur Kirche, was die Stadt fast 70 000 Euro kostet.
Zu weiteren Anliegen der Rendeler hieß es: Die Halteverbotsschilder auf der Dorfelder Straße werden überprüft. Die Verspätungen beim Busverkehr Richtung Klein-Karben sind auf die aktuelle Straßenbaumaßnahmen zurückzuführen. Der Fahrplan wurde deswegen kurzfristig geändert.