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Leiche im Golfclubweiher

Bad Vilbel. Waltraud Schneider, Vorstandsmitglied des Naturheilvereins, und Eva Raboldt von der Bürgeraktive, begrüßten zur literarischen Premiere im Bistro des Hauses der Begegnung zahlreiche Gäste. Die Autorinnen Uli Aechtner und Belinda Vogt lasen aus ihrem ersten gemeinsamen Krimi „Frauenschwimmen“ vor. Aechtner und Vogt sind Redakteurinnen, arbeiten vorwiegend für Fernsehen und Industrie und sind befreundet. Uli Aechtner (59) lebt mit ihrer Familie in Dortelweil, Belinda Vogt (56) in Wiesbaden. Ihre überwiegend weiblichen Zuhörer sind im „besten Alter“ und gehören damit zur Zielgruppe des Wechseljahre-Seminars. „Frauenschwimmen“ ist eine Komödie“, führt Belinda Vogt ins Thema ein. Diese spielt im Rhein-Main-Gebiet, vor allem in der Wetterau. Im Weiher des Dortelweiler Golfclubs treibt die nackte Leiche einer jungen Frau. Sie ist von Kopf bis Fuß mit silbernem Autolack besprüht. Gefunden wird die tote Chemiestudentin Sabine Ott von Protagonistin Juliane Bach. Die arbeitslose Journalistin entdeckt die Leiche als sie zusammen mit ihren Freundinnen auf der Terrasse des Golfhotels diniert. Alle drei Frauen gehören wie das Publikum zur Gruppe der „best ager“. Das Trio philosophiert immer wieder über das Alter.

Julianes Freundin Sonja ist ein Fan von Cher und derem Song „If you could turn time“. Deren „konserviertes“ Aussehen und das aller Frauen, die sich von Schönheitschirurgen helfen lassen, die Spuren der Zeit zu mildern, kommentiert Juliane mit den Worten: „Alle haben ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und wollen aussehen als gingen sie noch zur Schule.“

Weniger charmant nimmt Sonja Stellung zur Altersthematik: „Frauen über 50 sind für Männer Krüstchen, die harten Enden am Brot.“ Und sie stellt abschließend fest: „Ein Mann verdankt seinen Erfolg seiner ersten Frau, seine zweite junge Frau seinem Erfolg.“

„Zu zweit ein Buch zu schreiben geht nicht schneller, es ist nur schöner“, verrät Aechtner. „Das gemeinsame Schreiben schützt vor Betriebsblindheit. Und Lektoren haben dadurch weniger Arbeit“, fügt Vogt hinzu. Eineinhalb Jahre arbeiteten sie an „Frauenschwimmen“. (fau)

Belinda Vogt und Uli Aechtner: „Frauenschwimmen“, Emons Verlag Köln, 2009