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Mit Nachbarn plaudern

Miteinander essen und in das Gespräch kommen, ist das Ziel der Tisch-an-Tisch Aktion in Groß-Karben. Foto: Lori
Miteinander essen und in das Gespräch kommen, ist das Ziel der Tisch-an-Tisch Aktion in Groß-Karben. Foto: Lori

Karben. Es war bereits die dritte Tisch-an-Tisch-Aktion der evangelischen Kirchengemeinde Groß-Karben. Zwei Veranstaltungen dieser Art haben bereits im Neubaugebiet »Luisenthaler Straße« stattgefunden. Die dritte Aktion versammelte nun Neubürger an Tischen im Neubaugebiet »Kalkofen«. Begegnungen, Gespräche und Musik als Ausdruck der Seele standen im Mittelpunkt.
Die Aktion machte die Kreuzung Kornblumenweg und Am Sonnenberg zu einer »Straße der Begegnung«. Beim Straßenfest gab es die Möglichkeit, sich über Gott und die Welt auszutauschen, mit Menschen, mit denen man schon lange dieselben Wege teilt, ohne sich jemals wirklich begegnet zu sein. »Jeder hat zum Büfett etwas beigetragen, und jeder hat Geschirr und Besteck von zuhause mitgebracht«, sagte Waltraud Fehse, Gemeindesekretärin der evangelischen Kirchengemeinde.
BAUHAUS UND VILLEN
Die Vorbereitungen fürs Fest übernahm der Abendgottesdienst-Kreis. Die erste Aktion vor drei Jahren hing mit dem Luther-Jubiläum zusammen. »Damals fehlte ein Angebot, um Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Bei einem gemeinsamen Essen und Musik ist das gut möglich«, sagte Pfarrer Christian Krüger.
Im Neubaugebiet »Kalkofen« sangen alle zur Gitarrenmusik von Gerhard Zintl, Mitarbeiter der Kirchengemeinde. Viele der Zugezogenen lebten schon zuvor in Karben, nur in anderen Stadtteilen. Sebastian Placzek zog von Okarben nach Rendel, wo er 15 Jahre lebte, und hat sich nun für ein Eigenheim in Groß-Karben entschieden. Erste Adressen und E-Mail-Kontakte mit anderen Häuslebauern tauschte er schon Mitte 2017 bei einer Info-Veranstaltung der Stadt zum Baugebiet aus. Placzek findet es interessant zu sehen, was die Nachbarn bauen. Vom Bauhausstil bis zur Stadtvilla sei alles dabei.
»Viele Kontakte mit Nachbarn kommen über die Kinder zustande. Sie spielen zusammen auf der Straße«, sagte er. Der Spielplatz fehle aber noch im Neubaugebiet. Lisa und Timur Birsin schauen beim Blick durch ihr Fenster direkt auf einen großen Gartenbereich.
Über den Blickkontakt mit den Nachbarn kommen sie miteinander in das Gespräch. Das Paar wohnte schon in Dortelweil, Frankfurt und Klein-Karben. »Hier wird alles ausgetauscht und geteilt, wie etwa Gartengeräte, das ist das Schöne«, freute sich Timur über den Zusammenhalt. Mit ihren Kindern, drei und sechs Jahre alt, fühlt sich das Paar in Groß-Karben angekommen.
ALLTÄGLICHE HILFE
Zareen Decker wohnt seit Oktober 2018 im Neubaugebiet. Mit Hilfe der beiden Kinder knüpft sie Kontakte im Kindergarten und beim Spaziergang durch die Straßen des Neubaugebietes, das für Karbener Familien ausgewiesen wurde. »Wir waren die Ersten im Neubaugebiet«, verrät Christoph Klüh. Mit seiner Ehefrau Angelica und seinem Sohn zog er bereits im Juni 2018 ein. »Wir lebten auf dem Heilsberg in Bad Vilbel und wollten schon lange ein bezahlbares Eigenheim«, sagte Klüh.
Über alltägliche Hilfestellungen hält er Kontakt zu den Nachbarn. Klüh spielt Orgel im Gottesdienst der Gemeinde. Die Aktion wertet er als einen positiven Impuls der Pfarrgemeinde, weil sie auf die Menschen zugehe. »Wir sind froh, dass wir den Bauplatz bekamen. Unser Sohn besucht die Kurt-Schumacher-Schule, meine Frau arbeitet in Karben,und ich habe ein Tonstudio im Haus«, sagte Klüh. Es freue ihn, dass keine Investoren im Neubaugebiet bauen und die Stadt es fördert, dass Alt und Jung zusammenwachsen.