Veröffentlicht am

Mitte Oktober fertig

Trotz eines Baustopps wegen schadhaften Pflasters beschleunigt die Stadt die Sanierung

Kurz stocken die Arbeiten in der Heldenberger Straße. Nun muss schadhaftes Pflaster wieder ausgebaut werden. Der Verkehr soll früher als geplant wieder rollen. Foto: den
Kurz stocken die Arbeiten in der Heldenberger Straße. Nun muss schadhaftes Pflaster wieder ausgebaut werden. Der Verkehr soll früher als geplant wieder rollen. Foto: den

Zügig kommen die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt von Groß-Karben voran. Ausnahme: Bei den Pflasterarbeiten gibt es einen Baustopp. Denn die Steine, die die Arbeiter einzubauen begannen, hatten einen Schaden.

Karben. Michael Soborka zeigt auf die Kante des Beton-Verbundpflastersteins. Was ein unwissender als rau oder Retro-Stil abtun könnte, lässt den Tiefbau-Fachmann aus dem Karbener Rathaus nur den Kopf schütteln: Eine Ecke an der Kante des Pflastersteins ist ausgeschlagen.

„Das geht so natürlich nicht“, erklärt Soborka. Kaum hatten die Bauarbeiter eines Subunternehmers vor wenigen Tagen damit begonnen, das muschelkalkfarbige Pflaster in der Straße zu setzen, bemerkten die Leute von der Stadt die kaputten Kanten an vielen Steinen. „Wir haben die Arbeiten sofort gestoppt.“ Die Baufirma hakte daraufhin beim Hersteller nach – und der hat laut Soborka den Schaden auch eingestanden. „Es war ein Produktionsfehler, da ist etwas im Fertigungsprozess falsch gelaufen.“

Weil das Pflaster so fest miteinander verbunden ist, können nun nicht einzelne Steine herausgenommen werden, sondern das ganze frisch gesetzte Pflaster muss auf etwa 70 Metern Länge in der Heldenberger Straße wieder heraus. Der Hersteller liefere neue Steine, sagt Soborka. Drei Tage habe die Baufirma umsonst gearbeitet.

Brunnen als Zentrum

Die Gesamtbaustelle aber werde durch das Malheur nicht gebremst, betont der Fachmann. Darüber ist nicht nur Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sehr froh. Denn von vielen Seiten hagelt es Beschwerden, weil die Heldenberger Straße und damit die Ortsdurchfahrt voll gesperrt ist. Sie wird seit dem Frühjahr grundsaniert: Kanal, Wasser, Fahrbahn, Wege – alles wird erneuert. Die Gewerbetreibenden im Groß-Karbener Ortskern leiden sehr darunter. „50 Prozent weniger Kunden“ kämen, erklärt Angelo Montaperto von Eis-Monti.

Immerhin: Ist der Umbau der Ortsdurchfahrt fertig, könnte es besonders am zentralen Platz am Kreuzgassbrunnen besonders schön werden – und umso mehr Kunden in die Restaurants locken. Einen ersten Eindruck vermittelt die neue Einfassung des alten und eher schlichten Brunnens mit einer Natursteinmauer. Er kommt nun schön zur Geltung, prägt das Umfeld, nachdem er früher ein Schattendasein am Rande fristete.

Sitzplätze und Bäume

Sitzplätze werden auf einer benachbarten Natursteinmauer entstehen, drei Bäume werden noch gepflanzt. Einige Parkplätze entlang der deutlich schmaleren Fahrbahn sind schon gepflastert. Derzeit legen die Bauarbeiter die Terrasse vor dem Eiscafé an. Tische und Schirme für die Kundschaft sind nebenan platziert. „Die Kommunikation zwischen Eiscafé und Baufirma ist ganz direkt und funktioniert prima“, freut sich Soborka. In drei, vier Wochen ist hier alles fertig. „Mal schauen, wie es nächstes Jahr wird“, sagt Angelo Montaperto.

Schneller als bisher vorgesehen soll der Verkehr wieder durch die Ortsdurchfahrt rollen. Dazu hat die Stadtregierung beschlossen, die Bauarbeiten zu beschleunigen. Konkret werden die Pflaster- und Asphaltarbeiten im Kreuzungsbereich Heldenberger und Ludwigstraße vorgezogen, kündigt der Bürgermeister an. Man rechnet im Rathaus mit Zusatzkosten von 13 000 Euro. Angesichts von Baukosten von rund einer Million Euro für diesen Bauabschnitt sei das „zu vernachlässigen“, findet Rahn.

Mitte Oktober soll die Kreuzung dann fertig sein und erst danach der östliche Teil der Heldenberger Straße samt Lindenplatz hinauf zur Lindenstraße bis Jahresende neu gemacht werden. „Dann kommt der Bus wieder durch den Ort“, sagt Rahn. Das sei nicht nur für die Fahrgäste wichtig, sondern auch für die Stadtbusse, damit diese nicht auf der unkonventionellen Umleitungsstrecke über die Feldwege an der Waldhohl bei herbstlichem Glatteis ins Feld rutschen. (den)