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Modern und poppig

Stadtkapelle zeigt beim Jahreskonzert, wie Blasmusik das Publikum erobern kann

Unter dem Motto „Genieße die Musik“ spielt die Stadtkapelle unter Dirigent Christoph Bernius Klassiker und Filmmelodien im Dortelweiler Kulturforum. Foto: Sänger
Unter dem Motto „Genieße die Musik“ spielt die Stadtkapelle unter Dirigent Christoph Bernius Klassiker und Filmmelodien im Dortelweiler Kulturforum. Foto: Sänger

Unter dem Motto „Enjoy the Music“ – genieße die Musik – des gleichnamigen Werkes von Thomas Doss hat die Stadtkapelle zu ihrem Jahreskonzert ins Kultur- und Sportforum eingeladen. Rund 300 Zuhörer erleben ein Konzert der Extraklasse und den nachhaltigen Beweis, dass ein Blasorchester mit modernen bis hin zu poppigen Werken für Furore sorgen kann. Durch das Programm führt Martin Heß.

Bad Vilbel. Das Jahreskonzert der Stadtkapelle zählt zu den konzertanten Höhepunkten in der Brunnenstadt. Es zeigt zugleich die Verbundenheit der Vilbeler zu ihrem traditionsreichen Musikverein. Die Stadtkapelle stellt in unterschiedlichen Formationen bei vielen öffentlichen Anlässen den musikalischen Rahmen, sei es beim Quellenfest, dem Fastnachtsumzug oder bei besonderen Veranstaltungen in der Stadt.

Ihre Formationen spielen in der Wasserburg auf, bei Weihnachtsmärkten oder öffentlichen Anlässen. Sie ist darüber hinaus der musikalischen Ausbildung junger Nachwuchstalente verpflichtet und spielt im Bad Vilbeler Vereinsleben eine herausragende Rolle, bietet sie den Musikanten einen kulturellen Raum, der in der Gegenwart der Schnelllebigkeit und Unsicherheit einen festen Platz gewährt.

Entsprechend hoch ist die Anerkennung, so auch beim ausverkauften Konzert im Kultur- und Sportforum in Dortelweil. Der Auftakt ist den Nachwuchstalenten vorbehalten: Unter der Leitung von Simon Gößling erspielen sich die jungen Musikanten des Schülerorchesters sogleich die Herzen des Publikums.

Stücke wie „The Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman, „Harry Potter and the Goblet of Fire“ von Patrick Doyle oder „The Muppet Show“ von Jim Henson und Sam Pottle kommen als Glanznummern beim Publikum hervorragend an – einschließlich der fälligen Zugaben.

Hohes Niveau

Gleichsam als Motto des Konzertabends betritt das Hauptorchester unter der Leitung von Christoph Bernius mit „Enjoy the Music“ von Thomas Doss die Bühne. Auf die konzertante Einstimmung folgen vier Sätze der „Peer-Gynt-Suite No.1“ von Edvard Grieg und eine Auswahl des Klassikers „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Es erklingen unter anderem die von W. J. Duthoir arrangierten Stücke „I feel pretty“, „Maria“, „Something’s coming“, „Cool“ sowie „America“. Die Auswahl der Werke zeugt einmal mehr davon, wie sehr sich die Stadtkapelle vom traditionellen Bild einer Blaskapelle entfernt hat. Das hohe Niveau des Orchesters sei auch mit der Leistung des Dirigenten und Leiters Bernius verbunden, betont in der Konzertpause eine Zuhörerin.

Begeistert ist auch Heinz Lorenz, ein „Fan der Stadtkapelle“: Ihm gehe die „Musik so richtig ins Blut“, sagt er, und die „moderne Ausrichtung gefällt mir.“ So auch bei Karsten Weber, dem das „schöne und runde Programm“ zusagt. Das sieht auch Zuhörerin Erika Gutmann so, die vor allem den Dirigenten lobt: „Der Bernius hat einen Stil, der ankommt, der macht das klasse.“

Solisten beeindrucken

Mit klasse Nummern geht dann auch der zweite Konzertteil über die Bühne. Los geht es mit „Vienna Festival Music“ von Otto M. Schwarz, gefolgt von vier Sätzen aus „The Wind in the Willows“ von Johan de Meij. Mit „Groovin’ around“ von Otto M. Schwarz und Hits der Band Queen arrangiert von Peter K. Schaar zeigt sich die Stadtkapelle zum Finale ebenfalls von ihrer poppigen Seite.

Beeindruckend hierbei sind auch die Solisten: Michael Spiegler am Saxophon, Melanie Weber und Josef Mayr an der Posaune sowie Markus Leimbach am Flügelhorn. „Das Orchester bildet mit seinen Solisten eine perfekten Klangkörper“, lobt eine Zuhörerin, die zum Abschluss des Konzertes unterstreicht, dass „dies alles nur in der Freizeit erbracht wird.“

Ein Lob, dem auch der ehrenamtliche Stadtrat Udo Landgrebe (SPD) beipflichtet. „Die Stadtkapelle ist eine unserer Visitenkarten“, sagt Landgrebe und sieht das Orchester „für die Stadt als unersetzlich“ an. Demnach könne man sich auch seitens der Stadt über „aufstockende Fördermittel Gedanken machen.“ Dies sei auch im Hinblick auf eine Kooperation mit der Musikschule angezeigt.