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Nun bemühen sich drei Bieter um Stada

Droht die Aufspaltung des Konzerns?

Bad Vilbel. Nachdem der mit seinem Hauptsitz in Bad Vilbel ansässige Pharmakonzern Stada Anfang voriger Woche bekanntgab, dass der Vorstand beschlossen habe, mit zwei potenziellen Bietern „ergebnisoffen“ über eine Übernahme zu beraten (wir berichteten), wurde nun mitgeteilt, dass ein dritter Bund ebenfalls eine „Interessenbekundung“ abgegeben habe. Damit habe laut einem Bericht der Frankfurter Neuen Presse (FNP) der von einigen Wirtschaftsexperten erwartete „Bieterkrieg“ Fahrt aufgenommen.

Laut FNP habe der Finanzinvestor Cinven Partners LLP 56 Euro pro Stada-Aktie geboten, damit sei der Bad Vilbeler Konzern mit knapp 3,5 Milliarden Euro bewertet. Der neben dem Investor Advent International Corporation dritte noch unbekannte Bieter sei bereit zwei Euro mehr pro Anteilsschein zu zahlen.

Nachdem im vorigen Jahr Hartmut Retzlaff, der 23 Jahr lang das Unternehmen leitete, durch Matthias Wiedenfels ersetzt wurde, befinde sich Stada im Umbau, schreibt die FNP. Stada ist bekanntlich in zwei Sparten am Markt tätig: einerseits mit der Herstellung von Nachahmermedikamenten (Generika) und andererseits mit rezeptfreien Arzneien, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln.

Die FNP vermutet, dass das Traditionsunternehmen aufgekauft, aufgespalten und „auf Rendite getrimmt“ wird, so dass beide Sparten getrennt zum Wiederverkauf kommen.

In ihrer Ad-hoc-Meldung vom 16. Februar betont Stada, dass es derzeit noch nicht abzusehen sei, „ob es ein oder mehrere Übernahmeangebote“ von Seiten der potenziellen Bieter geben werde.

Kurz zuvor war mitgeteilt worde, dass der Aufsichtsrat einen Ad-hoc-Ausschuss gebildet habe, um den Vorstand bei den Verhandlungen „effizient bei der Wahrung des Unternehmensinteresses zu unterstützen“.

Das aus fünf Personen bestehende Gremium unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Oetker solle „einen schnellen und engen Austausch zwischen beiden Organen der Gesellschaft sicherstellen und insbesondere bei zustimmungspflichtigen Geschäften eine effiziente Entscheidungsfindung ermöglichen“, wird in der Meldung betont. (hir)