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Oh Gott, überall fehlt Geld! – Gemeinde wünscht sich größere Anteile aus dem Gesamtbetrag des Kirchensteuereinkommens

Bad Vilbel. Die Gottesdienste der evangelischen Christuskirchengemeinde sollen attraktiver werden. Geplant ist, die drei sonntäglichen Gottesdienste zusammenzufassen. Nicht zur gewohnten Zeit, um zehn Uhr, sondern um 10.30 Uhr soll es dann den Predigtgottesdienst für Erwachsene geben, hinzu kommen sollen auch die Konfirmanden und die Kinder, die seither erst um 11.15 Uhr ihren eigenen Gottesdienst feiern.

Die Veränderungen kündigte Pfarrer Klaus Neumeier bei einem Empfang zum Beginn des neuen Kirchenjahres an. Das Konzept wollen er und der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Frank Sarkar, am 10. Februar nächsten Jahres in einer Gemeindeversammlung vorstellen. Man möchte die neue Form drei Mal testen und dann in einer weiteren Versammlung im April Bilanz ziehen.

Ein weiterer Höhepunkt für das Jahr 2008 ist das Projekt „Was dir gut tut“. Vom 20. Oktober bis 30. November soll wahrscheinlich jeden Mittwochabend und alternativ samstagvormittags mit Kinderprogramm gemeinsames Essen, Musik oder Theater stattfinden. Unter geistlicher Begleitung werden das Leben, Gott und die Welt Thema sein.

Das Innere des Gotteshauses am Grünen Weg wird sich von März bis September nächsten Jahres gründlich verändern. Nach der Sanierung der Kirche und der Auferstehungskirche werden der Gemeindesaal und die Nebenräume umfassend saniert. Nach 50 Jahren Nutzung sei die Elektroinstallation nicht mehr zeitgemäß, und Brandschutzmaßnahmen seien dringend erforderlich, sagte Kirchenvorsteher Sarkar. Zudem gibt es personelle Veränderungen, denn Pfarrerin Ulrike Mey erwartet im Februar Nachwuchs und geht bis Ostern 2009 in Mutterschaftsurlaub. Die Vertretung übernimmt der Gießener Pfarrer Michael Solle.

Im Jahresbericht 2007 machen Sarkar und Neumeier angesichts der Investitionsmaßnahmen keinen Hehl daraus, dass die finanzielle Lage der Gemeinde „enorm angespannt“ sei. Mit gesamtkirchlichen Geldern versuche der Finanzausschuss die „in keiner Weise mehr ausreichende finanzielle Ausstattung“ zu verbessern. Der Haushaltsplan lasse sich seit mehreren Jahren nur noch mit Kollekten, Spenden und Rücklagen ausgleichen. Neumeier: „Wir plädieren dafür, dass mehr Anteile aus dem Gesamtaufkommen der Kirchensteuereinnahmen in die Gemeinden fließen!“

Hervorgehoben wurde die in diesem Jahr abgeschlossene Initiative „Rettet die Auferstehungskirche“, die dank der Mitwirkung vieler 250 000 Euro für die Grundsanierung zusammentrug. Bei der Jahresbilanz 2007 konnte insgesamt auf ein quicklebendiges Gemeindeleben zurückgeblickt werden.