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„O’zapft is“ im Sommer

Ausgelassene Stimmung beim Klein-Kärber Markt in der Rathausstraße

Fassbieranstich: Bürgermeister Guido Rahn und die Marktcrew stoßen auf ein Gelingen des Marktes an. Foto: Dostalek
Fassbieranstich: Bürgermeister Guido Rahn und die Marktcrew stoßen auf ein Gelingen des Marktes an. Foto: Dostalek

Der Klein-Kärber Markt ist als Straßenfest ein Publikumsmagnet. Tausende von Menschen flanieren entlang der Rathausstraße und samstags wird meist bis spät in die Nacht gefeiert. Auch am Sonntag, dem Familientag, strömen die Besucher herbei, und die Vereine sorgen für Tanzdarbietungen.

Karben. „Eins, zwei, drei“ zählen die Umstehenden mit und Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) schwingt den Hammer. Mit Schmackes, wie es sich gehört, denn schließlich muss er den Zapfhahn richtig feste ins hölzerne Bierfass hinein treiben. Nach drei Schlägen lässt Rahn den Holzhammer sinken, doch nein, nur spärlich fließt der Gerstensaft aus dem Zapfhahn.

Der Rathauschef legt nach, und dann heißt es endlich „O’zapft is“. Die Männer und Frauen der KleinKärber Marktcrew lassen sich vom Marktkellner der Pfungstädter Brauerei den Bierhumpen füllen und stoßen mit dem Bürgermeister an. Es kann beginnen, das zweitägige Straßenfest in Klein-Karben, das auf einer 178-jährigen Markttradition beruht.

Vergnügliches Fest

Entlang der Rathausstraße sind Stände und Buden aufgebaut, eine Bühne für Livemusik, ein Kinderkarussell und die obligatorischen Vergnügungsstände wie Schießbude und Dosenwerfen. Der Klein-Kärber Markt ist ein Fest mit hohem Vergnügungsfaktor. Nicht nur die Bürger wollen den Spaß vor der Haustür nicht verpassen, auch aus den umliegenden Ortsteilen stoßen Nachbarn in Scharen dazu.

Zwei Tage lang wird gefeiert, am Samstag beginnend mit dem Fassanstich um 16 Uhr bis in die Nacht hinein. Am Sonntag geht es mit dem Frühschoppen um 11 Uhr los. Am Nachmittag stehen Vorführungen der Vereine auf dem Programm, es gibt Mitmachstationen für Kinder und die Musikgruppe „Saxolife“ spielt auf. Dichtes Gedränge herrscht am späten Samstagnachmittag rund um den Bierausschank der Familie Stelz. „Wir sind seit 15 Jahren dabei“, sagt Thomas Stelz, gebürtiger Klein-Kärber. Während sein Bruder Christopher alle Hände voll zu tun hat, die Bierkrüge zu füllen, sorgt Thomas Stelz gemeinsam mit Ehefrau Sabrina für die nahrhafte Grundlage. Auf dem Grill brutzelt Gyros, dazu gibt es selbstgemachtes Tsatziki, Krautsalat und Brot.

Die Hofeinfahrt des Familienwohnhauses ist in eine Bar verwandelt, in der ein DJ für Musikbeschallung sorgt. Vor dem Haus stehen Biertischgarnituren, umrahmt von schmucken Blumenkübeln. Einladend sieht es aus und jeder Platz ist besetzt. „Wir haben unsere Stammgäste“, freut sich Stelz. Als Straßenfest sei der Markt auch im 178. Jahr ein echter Publikumsmagnet. Die Entscheidung im Jahr 2000, ihn vom althergebrachten Standort an der alten Niddabrücke in die Rathausstraße zu verlegen, sei richtig gewesen.

Ein Anwohner in der Rathausstraße ist auch Randy Hill, dessen roter doppelstöckiger Bus aus England seit Jahren zum Straßenbild des Festes dazugehört. Oben haben die Gäste einen Rundumblick, unten steht Hill und schenkt Guiness aus. „Das gibt es nur bei mir“, sagt er stolz. Dass sich oben drauf der feine Schaum bildet, dafür sorgen Stickstoff und Kohlensäure. „Hi Randy“, rufen ihm Kinder zu und laufen neugierig die Treppe im Bus hoch. Sie kennen ihn aus seiner Holzwerkstatt, die er unweit der Klein-Kärber Grundschule eröffnet hat.

Auch viele Vereine sind beim Klein-Kärber Markt dabei. Der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis hat Cocktails im Angebot. Eine Hausmacht sind die Brandschützer, am umlagerten Stand der Klein-Kärber Feuerwehr wird Bier ausgeschenkt.

Leckereien und Musik

Auch die Showtanzgruppe „Elle’ments“ des Kultur- und Sportvereins Klein-Karben ist wieder dabei. Einen Stammplatz hat auch der Turnverein 1994 Okarben. Ihr Caipirinha mit viel Eis lässt sich gut trinken. Gleich gegenüber der Bühne gibt die Rockband „Red Lake“ mit Bassist Stefan Wittig richtig Gas. Die Musik animiert zum Tanzen. Hinter dem Tresen des Turnvereins Okarben klatschen Sebastian Wollny und Thorsten Raschke zum Rhythmus mit.

Am Eingang zum Markt stehen die Abiturienten der Kurt-Schumacher-Schule. „Bei uns gibt es Langosch“, verkündet die Standcrew mit Thomas, Maren, Katja und Chiara. Die Einnahmen fließen in die Kasse des Abiturjahrganges 2018, damit Jahrbücher und Abschlussfeier finanziert werden können.