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Pogrom in Vilbel

Auf den Spuren der Bad Vilbeler Juden

Die nächste Stadtführung in Bad Vilbel findet am Sonntag, 1. November, statt und steht unter dem Titel „Novemberpogrome 1938“. Sie dauert rund 90 Minuten und startet um 15 Uhr am Brunnen-und Bädermuseum, Marktplatz 3.

Bad Vilbel. Der Rundgang führt entlang der „Stolpersteine“ bis zum Beamtenhaus in der Frankfurter Straße 162. Hartmuth Schröder wird als sachkundiger Begleiter dabei mit einem kurzen Rückblick über die Geschichte der bis 1938 in Bad Vilbel lebenden Juden informieren. Er wird ferner die Ereignisse der Pogromnacht am 10. November 1938 erörtern sowie deren Folgen für die jüdische Gemeinde im Allgemeinen und die betroffenen Opfer im Einzelnen. Zudem berichtet er über den Prozess von 1948, als 20 am Vilbeler Pogrom beteiligte Personen in Gießen vor Gericht standen.

Bis 1933 lebten ungefähr 65 jüdische Frauen und Männer in Bad Vilbel. Wegen des einsetzenden wirtschaftlichen Boykotts, der gesellschaftlichen Diskriminierung und weitere Verfolgungsmaßnahmen verließen viele Juden die Stadt. Die Synagoge wurde schon im Sommer 1938 verkauft – und trotzdem beim Pogrom 1938 überfallen und zerstört. Die in Vilbel Zurückgebliebenen wurden im Herbst 1942 nach Theresienstadt deportiert. Mindestens 22 jüdische Bewohner Bad Vilbels wurden im Zuge des Holocausts ermordet.

Die Teilnahme an dem Stadtrundgang am kommenden Sonntag mit Hartmuth Schröder kostet 5 Euro, Jugendliche und Studierende zahlen die Hälfte, Kinder unter 10 Jahren können kostenlos teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (hir)