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Protesttag der Apotheker und Ärzte

Bad Vilbel/Karben. Im Rahmen einer landesweiten Aktion bleiben am 4. Dezember auch die Apotheken und viele Arztpraxen in Bad Vilbel geschlossen. Die Notfallversorgung mit Arzneimitteln wird über die notdienstbereite Apotheke sichergestellt (bis 20.00 Uhr Apotheke im Brunnen-Center, danach Peter-Geibel-Apotheke in Karben).

Die Apotheker in Bad Vilbel beteiligen sich damit – wie übrigens auch die Apotheker in Karben – am bundesweiten Protesttag gegen die Gesundheitsreform. Dieser steht unter dem Motto: „Patient in Not – diese Reform schadet allen“. In einer Allianz mit Ärzten und Patientenverbänden verdeutlichen die Apotheker die Folgen des geplanten GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes für Patienten.

„Mit der Aktion wollen wir ein Zeichen setzen. Wir machen die Bevölkerung und die Politik auf die Verschlechterung der zukünftigen Versorgung aufmerksam, wenn zahlreiche Apotheken – besonders in ländlichen Regionen – durch die wirtschaftlichen Folgen des Gesetzes in den Ruin getrieben werden“, sagen Hans-J. Rüblinger und Dr. Norbert Hohl. Für die Patienten bedeutet das künftig weitere Wege bis zur nächsten Apotheke. Die Apotheker sind sicher, dass sich durch den damit verbundenen Personalabbau Beratungsqualität und Kundenzufriedenheit verschlechtern. Deshalb fordern sie mit vereinten Kräften eine Nachbesserung des Gesetzes.

Hessens Apotheken bieten bislang rund 10 000 wohnortnahe und familienfreundliche Arbeitsplätze. Schätzungen zufolge ist ein Drittel dieser Arbeitsplätze durch die Gesundheitsreform in Gefahr. Dem aktuellen Gesetzentwurf nach sollen Apotheker künftig um Preise und Rabatte feilschen. Die unabhängige Beratung zum Arzneimittel rückt dabei in den Hintergrund. Kommen Rabattvereinbarungen nicht zustande, müssen die Apotheker im Sinne einer Kollektivhaftung den Krankenkassen Zwangsrabatte in einer Höhe von 500 Millionen Euro gewähren. Das bedeutet wirtschaftliche Verluste von rund 25 000 Euro pro Apotheke. Ohne Mitarbeiterentlassungen werde diesen Einschnitt keine Apotheke verkraften können. Am nationalen Protesttag findet in Wiesbaden ab 10 Uhr eine zentrale und öffentliche Podiumsdiskussion mit Politikern in den Rhein-Main-Hallen statt. (pm)