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Rares in jeder Gasse beim Hofflohmarkt

Anwohner organisierten wieder einen privaten Hofflohmarkt in Okarben. Foto: Schenk
Anwohner organisierten wieder einen privaten Hofflohmarkt in Okarben. Foto: Schenk

Karben. In Okarben geht Flohmarkt anders: Ohne Gedränge und Geschubse, als Outdoor-Veranstaltung und in entspannter Atmosphäre. Am Sonntag sind rund 60 Hofeinfahrten und Vorgärten mit bunten Luftballons geschmückt. Verteilt über den ganzen Ort, dienen sie als Hinweise: Hier wird etwas verkauft, hier haben die Bewohner ihre Dachböden und Keller ausgeräumt, um Ungenutztes anderen Leuten anzubieten.
Breite Palette
Beim dritten Okärber Hofflohmarkt lohnt es sich, die Straßen zu erkunden. Entlang der Hauptstraße und in vielen Seitengassen sind Stände aufgebaut. In jedem Fall ist es eine gute Gelegenheit, um Raritäten, Dekoratives und Krimskrams zu entdecken. Das Angebot umfasst eine breite Palette an Haushaltsgegenständen, Kinderspielsachen, Kinderbekleidung, Büchern, Schallplatten, Möbeln und Vielerlei mehr. Schmuck für den Weihnachtsbaum ist manchmal auch dabei.
Profis, Antiquitätenhändler und Schnäppchenjäger haben die Veranstaltung längst auf dem Radar. Schon am frühen Morgen sind Autos mit Groß-Gerauer oder Frankfurter Kennzeichen aufgefallen, die durch die Straßen fahren, berichten viele Standbetreiber. Hier und da seien auch Stücke gekauft worden.
»Bei uns standen schon die ersten Leute vorm Haus, da hatte ich gerade erst mit dem Aufbau angefangen«, erzählt Sven-Eric Heß. »Das waren Profis, die sich auf Flohmärkten auskennen. Für uns ist die Sache ein schöner Zeitvertreib. Es macht Spaß, und die Kinder freuen sich über jeden Cent, der später in ihrem Portemonnaie landet. Langspielplatten werden oft nachgefragt und verkaufen sich gut.«
Diesen Retro-Trend bestätigen auch andere Verkäufer. Schallplatten und Hörspielkassetten würden gezielt gesucht.
Spielsachen gibt es an ganz vielen Ständen, fast sieht es nach einem Schlaraffenland für Kinder aus. Anke Schmitz ist auch in diesem Jahr wieder dabei. Ihre Kinderwagen hat sie beim letzten Mal verkauft, jetzt sind es vor allem Barbie-Sachen, die sie vor dem Hauseingang ausstellt. Vom Prinzip des Hofflohmarktes ist sie noch immer hellauf begeistert. »Einfach die Sachen rausstellen, die man nicht mehr braucht, um anderen damit eine Freude zu machen«, findet sie eine sehr gute Idee. Das finden auch Uwe Rühl und sein Sohn Nico Groth, die auch Spielsachen feilbieten.
Leider auch Profis
Was sie allerdings stört, sind die Händlerprofis. Gegen sieben Uhr seien schon die ersten dagewesen. »Wir wollen unsere Sachen aber lieber privaten Leuten anbieten«, unterstreicht Rühl. »Das ist der eigentliche Sinn unseres Hofflohmarktes.«
Bei Marc Krumpholz und Sohn Milan laufen die Geschäfte gut. Sie verkaufen Videospiele. 300 Euro haben sie bereits umgesetzt. »Da lohnt sich das Mitmachen«, sagt Milan.