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Raser stoppen

Der neu gewählte Ortsbeirat Burg-Gräfenrode nimmt die Arbeit auf

Während der Sitzung (von links): Schriftführer David Gubitzer, Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach, Albrecht Breidert und Bürgermeister Guido Rahn. Foto:Niehoff
Während der Sitzung (von links): Schriftführer David Gubitzer, Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach, Albrecht Breidert und Bürgermeister Guido Rahn. Foto:Niehoff

Die Bürger in Burg-Gräfen- rode scheinen auf Kontinuität zu setzen. Denn zum fünften Mal hintereinander haben sie Karlfred Heidelbach (CDU) für die kommenden fünf Jahre zu ihrem Ortsvorsteher gewählt.

Karben. „Auch wenn die Mehrheitsverhältnisse in unserem Ortsbeirat mit vier CDU-Mitgliedern und einem SPD-Mitglied recht klar sind, so werden wir trotzdem darauf achten, dass Sachthemen stets Vorrang vor Parteipolitik haben“, versichert der alte und neue Ortsvorsteher Heidelbach gleich nach seiner einstimmigen Wiederwahl. Ohne Gegenstimmen wurden auch Erika Wiesler (CDU) zur stellvertretenden Ortsvorsteherin und David Gubitzer (CDU) zum Schriftführer gewählt.

Von Letzterem versprechen sich die „alten Hasen“ im Ortsbeirat, wie Heidelbach sich und seine Kollegen nannte, vor allem frischen Wind und viele neue Anregungen. Denn Gubitzer ist erst 18 Jahre alt, macht gerade sein Abitur an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) und ist dort Schulsprecher.

Da Bürgermeister Guido Rahn (CDU) der konstituierenden Sitzung des Ortsbeirates an diesem Abend beiwohnte, ergriff Heidelbach sogleich die Gelegenheit und präsentierte ihm eine ganze Reihe von Sorgen und Kümmernisse „seiner“ Roggauer.

Mit 100 „Sachen“

Darunter das Geschwindigkeitsproblem auf der Berliner Straße, der Durchgangsstraße durch Burg-Gräfenrode. Auf ihr herrschte bis zur ihrer Sanierung Tempo 40 Stundenkilometer. Im Zuge der Sanierung wurden die Verkehrsschilder jedoch abgebaut, so dass der Verkehr nun wieder mit 50 Stundenkilometern oder teilweise sogar noch schneller durch die Ortschaft fließt. Das Ortsbeiratsmitglied Ulla Becker (SPD) will sogar einen Autofahrer mit über 100 Stundenkilometern beobachtet haben. Diese Geschwindigkeit habe jedenfalls der Geschwindigkeitsmesser am Straßenrand angezeigt.

„Am besten, wir beantragen ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern für den ganzen Ort“, forderte sie deshalb energisch. Sie verwies auf andere Orte mit ähnlichen Bedingungen, die bereits über eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung verfügten. Rahn jedoch zeigte sich hinsichtlich der Forderung sehr skeptisch. Die Stadt habe bereits mehrere ähnliche Anträge in der Vergangenheit bei den Straßenverkehrsbehörden gestellt, die aber stets abgelehnt worden seien.

Sein Vorschlag lautete deshalb, sich nur auf eine begrenzte Fläche zu beschränken und für diese dann Tempo 30 zu fordern. Weil durch das Mütterzentrum und den Kindergarten in diesem Bereich viele Kinder unterwegs seien, es sich also offensichtlich um einen Gefahrenpunkt handele, schlug er vor, für diesen Bereich eine Geschwindigkeitsbegrenzung sowie einen Zebrastreifen zu beantragen. „Mit so einer begrenzten Maßnahme haben wird eher Aussichten auf Erfolg“, gab sich Rahn zuversichtlich.

Neuer Spielplatz

Auch andere Wünsche des neugewählten Ortsbeirats schienen auf seine Zustimmung zu stoßen. So wünscht sich der Ortsbeirat am Ortseingang in Höhe des Neubaugebiets eine kleine Fläche, die von ihm gepflegt und auf der ein Ortseingangsschild mit den Veranstaltungen der Vereine aufgestellt werden soll. Auch bei der gegenwärtigen Spielplatzsituation versprach Rahn baldige Änderungen. So habe die Stadt mit der Kirche einen Vertrag über die Nutzung eines Grundstückes an der Oberburg abgeschlossen, auf dem mitten im Ort ein Spielplatz nach einem neuen Konzept entstehen solle. Dafür soll der Spielplatz am Kaicher Weg einer Wohnbebauung weichen. Der Ort verfüge dann weiterhin über drei Spielplätze, die über den ganzen Ort verteilt seien.

In Planung sei auch der Radweg nach Ilbenstadt. Hier fehle nur noch die Einigung über ein lediglich 28qm großes Grundstück, bevor mit der Umsetzung begonnen werden könne. Auch in Bezug auf die Breitbandverkabelung machte Rahn Hoffnung. Die solle bis zum Ende des Jahres auch in Burg-Gräfenrode vollzogen sein. Hier habe es Verzögerungen bei der Telekom gegeben, weil Niddatal sich seinen schnellen Internetzugang von einem Privatanbieter verlegen lasse und die Telekom deshalb nach einer neuen Trasse für ihr Glasfaserkabel aus Wöllstadt suchen müsse.