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Rubin ist der große Star-Bezirkstierschau bei Kaiserwetter • Der Vilbeler Viehmarkt als Anschauungsunterricht für Schüler

Bad Vilbel. Nadine Frerichs wagt sich, mit Baby Hanna (2) auf dem Arm, ganz nah heran an die Stute Fairytale. Gutmütig hält sie ihre Schnauze hin, als die junge Frau sie zu liebkosen beginnt. Sie ist ein Pferdenarr, bekennt sie. Ihre Mutter hatte früher selbst ein Pferd, doch dann hat sie es verkauft. „Ich würde gerne wieder reiten gehen.“ Aber die Zeit fehlt ihr. Nebenan hat es sich im Getümmel Nachwuchs Bubi (sechs Monate) gemütlich gemacht.

Mehr als in den vergangenen Jahren sind diesmal auch Kindergarten- und Schulkinder unterwegs. Konrektorin Nicole Weber von der Bad Vilbeler John-F.-Kennedy-Schule (JFK) hat gleich drei sechste und eine achte Klasse mitgebracht. Die Sechstklässler sind konzentriert bei der Sache, denn sie haben einen Zettel mit Quizfragen dabei. Und für die Deutschstunde soll noch ein Aufsatz über ein Tier geschrieben werden.

Weber findet es gut, die Natur auf dem Bad Vilbeler Markt in ihrer Vielfalt erleben zu können. Die Jüngeren interessiert das auch – aber die Achtklässler? Weber beruhigt: Ich war in der Klasse mal Bio-Lehrerin, habe mit ihnen eine Klassenfahrt auf den Bauernhof gemacht.“

Anke Berndt stellt Interessierten das Emmer, das „Urkorn“, vor und verblüfft einen älteren Herrn: „Ich komme auch aus der Landwirtschaft, aber das hab“ ich noch nie gehört.“

Für Regionales wirbt Thomas Hollritt vom Regionalbauernverband Wetterau/Frankfurt. Tierzucht sei in der südlichen Wetterau selten geworden. Die Tierschau ist aber nicht nur ein Schauerlebnis, sie verkörpere auch Tradition und Wertigkeit. Eine Auszeichnung im Bad Vilbeler Preisrichten sei für die Züchter von hohem Wert.

Einer aber muss sich nicht bemühen, um im Mittelpunkt zu stehen: Rubin, der im Dezember 2007 in Hungen geborene Schätzbulle von der Rasse Limousin, senkt gelassen sein Haupt, während die Besucher über sein Gewicht rätseln.

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