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Rudi Völler spielt in „Waldis“-Team – Benefizspiel: Bernd Waldschmidts Fußball-Freunde treten gegen die Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft an

Niederdorfelden / Bad Vilbel. Bernd „Waldi“ Waldschmidt ist in Fußballerkreisen in der Region ein Begriff. Begonnen hat seine Karriere in Offenbach, wo er ab dem 11. Lebensjahr in der Jugend der Kickers spielte, 1980 mit den A-Junioren Hessenmeister wurde und bei der Deutschen Meisterschaft erst im Halbfinale durch Waldhof Mannheim aus dem Rennen geworfen wurde. Hier sowie auch später zwei Jahre im Amateurbereich der Kickers hat Waldschmidt unter anderem mit den späteren Nationalspielern Rudi Völler und Uwe Bein in einer Mannschaft gespielt. Die beiden haben nun zugesagt, bei einem Benefizspiel von „Waldis Dream-Team“ gegen die Traditionsmannschaft der Frankfurter Eintracht am 27. Juni in Niederdorfelden noch einmal die Fußballschuhe zu schnüren.

Seinen wohl schwärzesten Tag erlebte Bernd Waldschmidt im März vor einem Jahr als er einen schweren Autounfall hatte. Seitdem ist er querschnittgelähmt und auf seinen Rollstuhl angewiesen. „Waldi war als Fußballspieler ein großer Kämpfer und ist es auch heute noch“, freuen sich seine Freunde Peter Lutz und Uwe Schäfer, dass er sich von seinem Schicksal nicht unterkriegen lässt. Um ihn zu unterstützen, damit er mit seinem Rollstuhl mobiler wird, haben Lutz und Schäfer mit weiteren Freunden das Benefizspiel auf dem Platz der TSG Niederdorfelden organisiert. Dort hat Waldi bis zu seinem Unfall selbst noch gespielt. Der Erlös der Veranstaltung wird in die Finanzierung eines Treppenaufzuges und einer Behindertenrampe in Bernd Waldschmidts Bad Vilbeler Wohnung investiert – gemäß dem Benefiz-Motto „Wir machen den Waldi mobil“.

Peter Lutz hat mit Waldi bereits in der Jugend in Offenbach – unter der Trainingsleitung von Kickers-Legende Hermann Nuber – gespielt und später zusammen beim SC Dortelweil. Bernd Waldschmidt war als Defensivspieler „mit überragender Zweikampfstärke“, so Uwe Schäfer, nach der Jugend zwei Jahre lang in der Amateurmannschaft der Offenbacher Kickers aufgelaufen und gehörte auch sechs Monate lang dem Profi-Kader an. Aus beruflichen und persönlichen Gründen wechselte er dann zu seinem Lieblingstrainer Werner Lorant zum damaligen Landesligisten TSV Heusenstamm. Weitere Stationen waren die SG Egelsbach, Spielvereinigung Bad Homburg, Spielvereinigung Oberrad und der FV Bad Vilbel, mit dem er 1992 in die Oberliga aufstieg. Aus beruflichen Gründen wechselte er später zum SC Dortelweil in die Bezirksoberliga. Nicht nur als Spieler erwarb er sich Respekt, sondern auch durch seine „ausgeprägte Sozialkompetenz“ und sein Engagement für die Jugendarbeit, betont Uwe Schäfer. Als 35-Jähriger ging Bernd Waldschmidt als Spielertrainer zum SV Gronau und half beim Durchmarsch bis in die Bezirksliga. Bis zu seinem Unfall war er bei der TSG Niederdorfelden aktiv und coachte die 2. Mannschaft.

Dass nun Uwe Völler zum Benefizspiel kommt, freut Bernd Waldschmidt ungemein. Eigentlich hatten sich Peter Lutz und Uwe Schäfer nur erhofft, dass Völler den Anstoß ausführt, aber beim Telefonat am Montag, „da sagte Rudi, dass er eine Halbzeit mitspielen will“, berichtete Peter Lutz. Bereits zugesagt in „Waldis Dream-Team“ anzutreten haben des Weitern die Ex-Profis Uwe Bein und Reinhard Stumpf sowie auch Albert Repp, früherer Teamkollege beim FV Bad Vilbel. Gecoacht wird das Team übrigens von Karl-Heinz Volz, dem langjährigen Trainer des FV.

Auch die Eintracht-Frankfurt-Traditionsmannschaft wird mit prominenter Besetzung antreten: Neben Charly Körbel sind Ralf Weber, Cezary Tobolik, Uwe Bindewald, Alexander Schur und Harald Karger dabei.

Das Programm am 27. Juni auf dem Sportgelände an der Berger Straße in Niederdorfelden sieht wie folgt aus: 17.30 Uhr spielt eine Jugendmannschaft von Andy Pfaffs PSC-Fußballschule gegen eine Kreisauswahl. Um 19 wird das Benefizspiel angepfiffen, um 21 Uhr findet eine Versteigerung von Bundesliga- und Nationalmannschaftstrikots statt und um 22 Uhr steigt als „Players Night“ eine Party mit Felix Moese und Marco Lombardo von Radio FFH. Der Eintritt kostet 5 Euro, ein Vorverkauf findet nicht statt.