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Sanierung steht bevor

Rendeler Straße wird jetzt umgebaut: Roboter überprüfen 2,8 km langen Kanal-Abschnitt

Bevor dem Straßenbelag zu Leibe gerückt werden kann, stehen in der Homburger und Rendeler Straße noch Kanalarbeiten an. Foto: Seipp
Bevor dem Straßenbelag zu Leibe gerückt werden kann, stehen in der Homburger und Rendeler Straße noch Kanalarbeiten an. Foto: Seipp

Die Rendeler Straße wird saniert, das steht seit langem fest. Doch auf einige Anwohner wird außer den Bauarbeiten noch viel mehr zukommen.

Karben. Die Rendeler Straße ist die Hauptdurchgangsstraße Klein-Karbens und seit langem ein Ärgernis für die Anwohner. Immer wieder beschweren sie sich über den schlechten Zustand der Straße, über Lärm und verantwortungslose Busfahrer, die die Strecke als Abkürzung benutzen.

Dass die Straße in den kommenden Jahren saniert wird, stieß deshalb bei vielen Bürgern auf Gegenliebe. Bevor es jedoch losgehen kann, wurden nun Untersuchungen in den Kanälen durchgeführt. „Da die Straße neu gemacht wird, kontrollieren wir die Kanäle, damit wir am Ende nicht noch einmal aufreißen müssen und für die Bürger nicht eine noch größere Belastung entsteht. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe“, erklärte der Technische Betriebsleiter der Stadtwerke Karben, Michael Quentin.

Bild von der Lage

Der 2,8 Kilometer lange Abschnitt zwischen der Rendeler und der Homburger Straße wurde dabei nach und nach von einer Kasseler Firma mit Messgeräten und mit kamerabestückten Robotern untersucht. Sie wurden in die Schächte hinabgelassen, damit sich die Fachleute ein Bild von der Lage machen konnten. „Dabei ging es um Straßeneinläufe und Hausanschlüsse“, berichtete Quentin. Zwei dicke Aktenordner mit Bildern kamen dabei heraus, die jetzt durchgesehen werden. Jeder der rund 300 Anschlüsse der Rendeler und Homburger Straße wird kontrolliert.

„Die Analyse istnoch nicht ganz abgeschlossen“, sagte der Betriebsleiter. „Insgesamt kann man bisher jedoch glücklicherweise durchaus von einem ganz guten Zustand der Leitungen sprechen. Einige Rohre müssten allein schon wegen des Alters ausgetauscht werden, aber es könnte schlimmer sein.“

An einigen Stellen muss daher die Straße aufgegraben werden, um an die Leitungen zu kommen, das nennt der Fachmann offene Baustelle. „Das lässt sich in Einzelfällen leider nicht anders lösen, zum Beispiel, wenn zu viel ausgetauscht werden muss“, meinte Quentin. Einige Anschlüsse in der Rendeler Straße seien indes auch bei vergangenen Bauarbeiten beschädigt worden.

Doch nicht bei jeder kleinen Verschiebung muss die Straße aufgebrochen werden. „Hier gibt es eine moderne Lösung. Bei kleinen Beschädigungen kann mit so genannten Inlinern repariert werden. Dabei kommt ein kleiner Roboter zum Einsatz, der haargenau in die Rohre passt und ferngesteuert Löcher und Verschiebungen flicken kann.“

Zeit drängt

Die Zeit für die Reparaturen drängt: Im Sommer will Hessen Mobil mit den Bauarbeiten anfangen, bis dahin müssen die Korrekturen abgeschlossen sein. Noch in diesem Monat soll es losgehen.

Weniger erträglich wird es zwischen dem Ortseingang von Klein-Karben und der Einmündung des Ulmenwegs zugehen. Dort müssen sich die Anwohner auf erhebliche große Bauarbeiten einstellen: „Auf einer Länge von rund 500 Metern muss die Straße wohl aufgerissen werden“, erklärt Quentin.

Der Grund: teils beschädigte und vor allen Dingen zu dünne Rohre. „Die Rohre sind jetzt schon zu klein für unseren vor drei Jahren verabschiedeten Entwässerungsplan“, begründete der Technische Betriebsleiter. Damit könnte bei starkem Regenfall die Entwässerung zum Problem werden. Die Folge: auf der Straße und in Vorgärten stehendes Wasser. Also werden sie durch neue Rohre mit größerem Durchmesser ersetzt. „Das wird eine größere Aktion, die erst im nächsten Jahr angepackt werden kann“, sagte Quentin. „Da muss nicht nur der Straßenbelag abgetragen werden, die Rohre liegen ja zwei bis drei Meter in der Tiefe, und man muss noch auf andere Leitungen achten. Je nach Abschnitt schafft man so vielleicht sechs bis zehn Meter am Tag. Aber besser, als alles im Nachhinein alles wieder aufzureißen.“

Daher ist eine genaue Koordination mit Hessen Mobil sehr wichtig, damit sich Straßenbau- und Kanalarbeiten nicht in die Quere kommen. „Der Straßenbau geht erheblich schneller, als einen Kanal auszutauschen“, so Quentin. Aus diesem Grund führen Stadt, Stadtwerke und Hessen Mobil Gespräche, um Problemen zu vermeiden. Vieles müsse abgestimmt werden, zum Beispiel, was mit dem durch Klein-Karben fließenden Verkehr passiert. Viele Fragen würden in den kommenden Wochen zu klären sein. Welche Folgen die Kanalarbeiten für Karbenens Bürger haben werden, konnte Quentin noch nicht sagen. „Wir sind in der Abstimmung, vieles ist noch unklar. Daher stehen wir in enger Absprache mit dem Bürgermeister.“


Eine Informationsveranstaltung mit Vertretern der Stadt Karben und Hessen Mobil findet am Mittwoch, 18. April, um 20 Uhr in der Gaststätte „Zur Ludwigshöhe“ in der Rendeler Straße 26 statt.