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Satis&Fy setzt auf Grün

Gehen mit ihrer Karbener Veranstaltungsfirma Satis & Fy neue Wege, um für die Zukunft fit zu werden: die Vorstandsmitglieder Dirk Vennemann (l.) und Nico Ubenauf. Foto: Mag
Gehen mit ihrer Karbener Veranstaltungsfirma Satis & Fy neue Wege, um für die Zukunft fit zu werden: die Vorstandsmitglieder Dirk Vennemann (l.) und Nico Ubenauf. Foto: Mag

Das Karbener Unternehmen Satis &Fy hat sich als Veran- staltungsdienstleister etabliert. Kürzlich stellten die Mitglieder des Vorstands den durchweg positiven Jahresbericht 2013 vor und gingen auch mit ihrem neuen Konzept der „Gemeinwohlökonomie“ an die Weltöffentlichkeit.

Karben. Mit acht Niederlassungen weltweit und insgesamt 407 Mitarbeitern kümmert sich die Karbener Eventagentur Satis & Fy um Großveranstaltungen wie „Rock am Ring“ und begleitet die Tour der Scorpions. Im Jahr 2013 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 45,1 Millionen Euro. Zwischen Oktober 2013 und März 2014 steigerte der Gewinn sich um satte 19 Prozent.

Das Geschäftsmodell der Veranstaltungsorganisation aus einer Hand ist dabei weltweit einmalig, denn das Unternehmen vereint alle Bereiche der Branche unter einem Dach: Von der Technik bis zur Werbung. 2013 wurde auch das Geschäft in den USA ausgeweitet.

Der Erfolg in Portland nahe des Sitzes des wichtigen Kunden Nike beflügelt offenkundig: In diesem Jahr wollen die Karbener neue Niederlassungen in Hamburg und in Sao Paulo in Brasilien eröffnen. Brasilien ist für das Unternehmen vor allem wegen der Fußball-Weltmeisterschaft und der anstehenden Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 interessant.

Fürs Gemeinwohl

„Wir sind zuversichtlich, dass wir uns langfristig etablieren werden“, erklärt Vorstandsmitglied Nico Ubenauf. Doch die 2013er-Zahlen waren nicht das einzige, was das Unternehmen an seinem Firmensitz an der Dögelmühle präsentieren wollte: „Die Wirtschaft des Landes hat die Aufgabe, dem Wohle des ganzen Volkes und der Befriedigung seines Bedarfs zu dienen“, trägt Ubenauf den ersten Absatz des Artikels 28 aus der hessischen Verfassung vor.

Genau darauf stützt sich die neue Ausrichtung des Unternehmens: Gemeinwohlökonomie ist ein alternatives Wirtschaftsmodell, entwickelt und gefördert von einem eigenen Verein. Das erklärte Ziel des Modells ist der Schritt hin zur ethischen Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital ist, sondern das gute Leben für alle.

An der Spitze

„Wir wollen Akzente setzen und einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten“, sagt Ubenauf. Laut Internetseite des Vereins unterstützen 1636 Unternehmen dieses Modell. Satis & Fy will gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, dazu wurde die Gemeinwohlbilanz erstellt. Das Unternehmen musste sich selbst untersuchen und in 17 Faktoren bewerten, wie die Förderung des ökologischen Verhaltens, die Solidarität mit Mitunternehmen, die Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung der Mitarbeiter und natürlich der Beitrag zum Gemeinwesen. Externe Auditoren besuchten die Firma und überprüften die Einschätzungen genau.

So konnte das Karbener Unternehmen bei allen Aspekten überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. „Ökologisches Verhalten“ geht mit der Gemeinwohlökonomie Hand in Hand, doch gerade in der extrem energieintensiven Eventbranche könnte man meinen, dass Nachhaltigkeit im Konkurrenzkampf das Genick bricht. Satis & Fy scheint das Gegenteil zu beweisen: Die Eventagentur gehört zu der Spitze der Branche. „Momentan machen wir es so, dass wir in einigen Bereichen ausschließlich nachhaltige Arbeit anbieten“, erklärt Nico Ubenauf. „Wir wollen aber schon bald den nächsten Schritt gehen und ausschließlich umweltschonende Events anbieten.“