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Schaden größer als der Wert der Beute

Pfarrer Krüger lässt die zerschlagene Scheibe austauschen. Foto: Kötter
Pfarrer Krüger lässt die zerschlagene Scheibe austauschen. Foto: Kötter

Karben. Ein nicht zu knackender Tresor aus der evangelischen Kirche Okarben, 20 Euro aus dem Spendenkörbchen der Bad Nauheimer Reinhardskirche, Münzgeld aus der evangelischen Kirche Wöllstadt: Der jüngste Kircheneinbruch in Kloppenheim ist kein Einzelfall.

Seit Jahresbeginn seien in der Wetterau elf Einbrüche in Gottes- und Gemeindehäuser registriert worden, erklärt Polizeisprecherin Corinna Weisbrod. „Die Zahl kann sogar noch höher liegen, weil zum Teil noch nicht alle Fälle registriert sind“, sagt sie. Eine solche Häufung der Fälle sei ein sehr aktuelles, jedoch nicht erstmalig zu beobachtendes Phänomen. „Solche Wellen gibt es – aus meiner persönlichen Erfahrung – immer wieder.“

Typisch für alle Einbrüche sind die geringen Beuten: „In der Regel handelt es sich um kleinere Geldbeträge“, fasst Weisbrod für die Wetterau zusammen. „Die Beute steht dabei in keinem Verhältnis zum angerichteten Schaden.“

Der Groß-Karbener Pfarrer Christian Krüger kann das unterstreichen. Seine Kirchengemeinde ist seit Jahresbeginn gleich zweimal Opfer geworden: Im Januar wurde bereits in die Kirche eingebrochen, Ende vergangener Woche auch in das Gemeindehaus. Während die Täter dort 40 Euro erbeuteten, verließen sie die Kirche mit leeren Händen.

Ungleich höher sind der entstandene Schaden und der Aufwand, den der Pfarrer nun hat: „Unsere Versicherung wird für den Schaden aufkommen.“ Aktuell sei er jedoch noch am Erfassen: zertrümmerte Scheibe, eine aufgebrochene Innentür, zahlreiche zerstörte Schranktüren. Einer ersten Schätzung zufolge mache das einen Schaden im vierstelligen Bereich, so Krüger.

In Groß-Karben, Kloppenheim, auch in vielen anderen Wetterauer Fällen laufen die Ermittlungen. Von einer professionellen Bande gehe man aktuell nicht aus.

Um weitere Einbrüche in die Gebäude zu verhindern, setzt die Polizei Wetterau auf die Bürger. „Wir bitten, aufmerksam zu sein und verdächtige Beobachtungen zu melden“, sagt Weisbrod. (jkö)