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Sexualität, Familie und Finanzen

Ratsuchende aus der Wetterau kommen zu pro familia

Drei Mitarbeiter des Friedberger Teams (v. li.): Anke Bäumker, Florian Schmidt, Carolin Jentzsch. Foto: Privat
Drei Mitarbeiter des Friedberger Teams (v. li.): Anke Bäumker, Florian Schmidt, Carolin Jentzsch. Foto: Privat

Die Menschen, die Rat suchen, kommen aus der gesamten Wetterau zum Verein pro familia Friedberg. Der hat nun seine Bilanz für das Jahr 2014 gezogen. Da gabs reichlich Arbeit, täglich mehrere Beratungen, insgesamt 861. Das bedeutet eine Steigerung um 31 gegenüber 2013.

Bad Vilbel/Karben/Wetterau. Der Jahresbericht 2014 listet insgesamt 417 Schwangerschaftsberatungen, davon 273 bei sogenannten Konflikten, auf. Während der anderen Termine haben sich, so das Resümee, werdende Eltern bei der Organisation über finanzielle und soziale Unterstützungsmöglichkeiten informiert.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von pro familia, die offiziell den Untertitel Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung trägt, sind in Friedberg Einzel-, Partnerschafts- und Sexualberatungen: „Im Jahr 2014 wurden 219 Beratungen in diesem Bereich wahrgenommen“, heißt es.

Die Ratsuchenden kamen aus der gesamten Wetterau, mit einem Anteil von 22,1 Prozent die meisten davon aus der Stadt Friedberg und den Städten Bad Nauheim (15,75 Prozent) sowie Bad Vilbel (11,88 Prozent). Mit den Vereinsräumen in der Saarstraße 30 liegt pro familia in der Nähe des Friedberger Bahnhofes und ist so auch für Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs gut zu erreichen.

„In der Arbeit ist in vielen Lebensbereichen Inklusion zu leisten, denn neben der Inklusion von Menschen mit Behinderung ist unter anderem in den Bereichen Migration und Kultur, sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Identität viel Unterstützung anzubieten“, betont der Verein. Inklusion bedeutet, dass kein Mensch ausgeschlossen, ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt werden soll. “

Mit Partnern verzahnt

Kooperationspartner wie „Frühe Hilfen – wohlbehalten aufwachsen in der Wetterau“, „Suse“ und „A-Net“ seien inhaltlich eng mit pro familia verzahnt. Über die Kooperation mit „A-Net“ werde es vom Herbst 2015 bis zum Winter 2016 eine dreiteilige Reihe zum Thema Trennungen geben. In diesen Veranstaltungen arbeite pro familia auch mit der Rechtsanwältin Christa Benedik-Eßlinger und der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Wetterau zusammen.

Die sexualpädagogische Aufklärungsarbeit, stellt der Bericht heraus, sei in vielen Schulen in der Wetterau ein fester Bestandteil. Im Jahr 2014 nahmen mehr als 1500 Schüler und Heranwachsende in Ausbildung an den Veranstaltungen der Friedberger Beratungsstelle teil. Sie hätten in geschlechtergetrennten Gruppen Fragen an pädagogische Fachkräfte gestellt, und zwar „in dem Wissen, dass alle Mitarbeiter ihre Schweigepflicht sehr ernst nehmen“.

Ein besonderer Schwerpunkt der Sexualpädagogik sei die Prävention sexueller Gewalt und ungeplanter Elternschaft sowie die Vermittlung von, so wörtlich, „größerem Wissen, was die Kinder und Jugendlichen befähigt, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu handeln“.

Beratung von Paaren

Der 28 Seiten umfassende gemeinsame Jahresbericht von pro familia Gießen und Friedberg gibt interessante Einblicke in die vielfältige Arbeit, etwa im Bereich der Paarberatung oder der Arbeit mit Tätern häuslicher Gewalt. Er bezieht auch Stellung zur aktuellen Diskussion in der Sexualpädagogik, ob Kinder zu früh zu viel über Sex lernten. Erhältlich ist der Jahresbericht kostenlos bei pro familia in Friedberg, Saarstraße 30. (zlp)


Weitere Informationen: Telefon (0 60 31) 23 36, Internet: www.profamilia.de/friedberg. Ein Spendenkonto ist bei der Sparkasse Oberhessen eingeichtet unter der IBAN DE97518500790051008006.