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Sich vorbereiten auf das Wohnen im Alter – Stadt und lokales Bündnis entwerfen Ideen zur demografischen Entwicklung

Karben. „Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen wir uns heute und jetzt darüber Gedanken machen, wie wir in Zukunft im Alter wohnen wollen“, sagt Sozialdezernent, Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). Zum „Tag der Familie“, von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, hatte das Lokale Bündnis für Familie, der VdK-Ortsverband Karben und der Seniorenbeirat der Stadt gemeinsam zum Informationsabend „Wohnen im Alter“ ins Bürgerzentrum eingeladen. Jürgen Malbrich vom VdK Maintal gab einen umfangreichen Überblick über verschiedene Wohnformen, die sich für alte Menschen je nach Grad ihrer Selbstständigkeit eigneten. Zunächst solle man sich überlegen, ob man eher allein oder in Gesellschaft wohnen möchte.

Zudem sei es abhängig vom Gesundheitszustand, ob das Wohnen in der vertrauten Umgebung in Frage komme oder ein Umzug in eine Einrichtung mit „betreutem Wohnen“ oder ein Pflegeheim sinnvoll sei. Wer sich selbst versorgen kann, könne in der vertrauten Wohnung bleiben, vorausgesetzt, dass er nicht vereinsame. Bei dieser weitgehend selbstständigen Wohnform könne man sich den Alltag durch Dienstleistungen erleichtern. So komme ein ambulanter Pflegedienst ebenso ins Haus wie Essen auf Rädern oder Besuchsdienste. Zudem zahlten die Krankenkassen einen Zuschuss, wenn man sich die Wohnung oder das Haus barrierefrei umbauen möchte.

Wer nicht pflegebedürftig sei, aber Unterstützung im Alltag brauche, für den könne der Umzug in eine Senioren-Wohnanlage mit „betreutem Wohnen“ sinnvoll sein. Die Grundleistungen wie ein Hausmeister, Notruf oder eine Beratung solle man vertraglich festhalten, rät der Fachmann. Pflegebedürftige Menschen hätten wenig Wahlmöglichkeiten. Werden sie nicht zuhause durch Angehörige betreut, so bleibt ihnen meist nur der Umzug ins Pflegeheim, die Einstufung in eine der drei Pflegestufen vorausgesetzt. Hierbei sollten Angehörige auf Qualitätsstandards achten. Für Senioren, die Hauseigentümer sind, gebe es die Möglichkeit, sich am Projekt „Wohnen für Hilfe“ zu beteiligen. Auszubildende oder Studenten wohnen bei älteren Menschen, und statt Miete zu zahlen, helfen sie im Haushalt oder Garten.

Die Stadt möchte nun von ihren Bürgern wissen, welche Formen des Wohnens sie sich im Alter wünschen, erklärte Schmitt. Die Stadt würde ein gemeinschaftliches Wohnprojekt unterstützen, kündigt er an. Interessenten konnten ihre Wünsche durch Eintragung in Listen kundtun. (kre)