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Sie haben ein Zuhause! – Gnadenbrot-Rösser auf Koppel nahe Karbener Stadion umgezogen

Auf einer Koppel oberhalb des Karbener Stadions haben die fünf Klein-Karbener Gnadenbrot-Pferde ein neues Heim gefunden. Foto: den
Auf einer Koppel oberhalb des Karbener Stadions haben die fünf Klein-Karbener Gnadenbrot-Pferde ein neues Heim gefunden. Foto: den

Es ist wie ein Weihnachtsgeschenk: Die fünf Klein-Kar- bener Gnadenbrot-Pferde haben nach ihrer schrecklichen Odyssee endlich eine neue Heimat gefunden. Sie ist zumindest eine gute Übergangslösung.

Karben. Es ist vor allem der Schlamm. Den zertreten die Pferde ständig, wenn sie zum Futter wollen. „Das lösen wir schnell“, kündigt Landwirt Harald Cost an. „Das Problem gibt es momentan auf allen Koppeln, das liegt an der sehr ungünstigen Witterung mit den vielen Niederschlägen.“

So gibt es doch einen kleinen Wermutstropfen in der großen Freude. Denn die fünf Gnadenbrot-Pferde scheinen endlich gerettet zu sein. Seit ein paar Tagen haben sie eine Koppel, auf der sie auch fürs Erste bleiben können. Sie liegt zwischen Groß- und Klein-Karben oberhalb des Stadions an der Waldhohl. Und der Tierschützerin, die sich seit vielen Jahren liebevoll um die Rösser in ihrem finalen Lebensabschnitt kümmert, fällt ein Stein vom Herzen: „Das ist ein ganz guter Platz.“

Die Tiere wie auch ihre Helferin können damit rechtzeitig zu Weihnachten wohl zur Ruhe kommen. Hinter ihnen liegt eine wahre Odyssee. Von der ursprünglichen Weide an der Nidda unterhalb von Klein-Karben mussten die Tiere weg, da der Fluss renaturiert wird.

Winter-Quartier

Die Suche nach einer neuen Koppel erwies sich als äußerst schwierig. Völlig verzweifelt war Christiane Ebert schon bald, woraufhin Bürgermeister Guido Rahn (CDU) seine Hilfe anbot. Eine erste Wiese oberhalb von Klein-Karben, die die Stadt präsentierte, eignete sich mit zu vielen Obstbäumen jedoch nicht für die Pferde.

Noch bevor die Tiere auf eine andere Streuobstwiese zwischen Groß-Karben und Burg-Gräfenrode nahe der Ludwigsquelle umziehen konnten, zerstörten Unbekannte den neuen Zaun. Kaum waren die Tiere angekommen, meldete sich der Naturschutz: Weil sich die Stadt vertraglich verpflichtet hatte, diese Wiese als Ausgleichsfläche nicht mehr zu beweiden, untersagte er die Nutzung als Pferdekoppel.

Damit war die Stadt ans Ende ihrer Möglichkeiten gelangt. Nun aber hat Landwirt Cost ein eigenes Grundstück frei gemacht. „Das ist allerdings nicht ideal“, räumt er ein. „Denn es ist eigentlich zu klein.“ Mit nur einem Hektar Größe fehle dem Gras auf der Fläche die Möglichkeit nachzuwachsen. Die Wiese an der Nidda war dreimal so groß. Christiane Ebert aber ist fürs Erste zufrieden: „Zumindest als Winterquartier können wir das nutzen.“ Damit sei die Gefahr nun gebannt, dass die Pferde am Ende obdachlos werden.

Damit die Tiere nicht schutzlos dem Dauerregen und Wetterkapriolen ausgesetzt sind, zimmern Mitarbeiter von Cost mit Hochdruck an einer Feldscheune, in der sich die Tiere schon bald vor Nässe schützen können. Auch will Harald Cost einen kleinen Bereich rund um den Heuwagen mit Sand befestigen, damit die Hufe der Tiere nicht mehr im Schlamm versinken. „Wir machen das jetzt als Übergangslösung für den Winter fit.“

Bislang habe er diese Koppel für Pferde von seinem Reiterhof genutzt. „Da müssen wir jetzt eben etwas zusammenrücken.“ Auch hofft Cost, die neue Weide dauerhaft für die Gnadenbrot-Pferde nutzen zu können. Dafür müsste sie allerdings etwas größer werden. Deshalb will er mit den Pächtern und Eignern umliegender Äcker verhandeln, ob diese bereit sind, Teile abzugeben. (den)