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Sie wollen Sterbenden beistehen

Karben. Eine ambulante Hospizhilfe soll in Karben eingerichtet werden. Das ist gemeinsames Ziel des städtischen Seniorenbeirats und der katholischen Kirchengemeinde St.-Bonifatius aus Klein-Karben.

„Bei der Hospizhilfe steht der sterbende Mensch im Mittelpunkt“, erklärt Gisela Theis. Die Pfarrerin ist Vorsitzende des Vereins Hospizhilfe Wetterau und Krankenhausseelsorgerin in Bad Nauheim. Auf Einladung von Seniorenbeirat und Bonifatius-Gemeinde hielt sie einen Vortrag zum Thema „Auf der letzten Wegstrecke nicht allein“.

Unterstützt wird die Initiative von der Allgemeinmedizinerin Ellen Wedekind aus Karben, erläutert die Sprecherin des Seniorenbeirats, Sofie Oellerich. Hospizhelfer begleiten Menschen auf ihrer letzten Wegstrecke, versuchen, so weit wie möglich auf die Bedürfnisse und Wünsche des Sterbenden einzugehen, hören zu oder sind einfach nur da. Zudem sind sie Ansprechpartner für Familienangehörige. Ambulante Hospizhelfer werden von Angehörigen oder Hausärzten in Privatwohnungen oder vom Pflege- und Heimpersonal in Krankenhäuser und Altenheime gerufen.

Menschlichkeit und menschliches Handeln bei der Sterbebegleitung stehen für Gisela Theis im Mittelpunkt des Hospizarbeit. Leide ein Schwerkranker etwa unter Luftnot, so verstehe sie es als eine Art selbstverständlicher Dienstleistung, für Abhilfe zu schaffen, indem man den Oberkörper hoch lagert oder den Rücken mit einem Kissen polstert. Ebenso wichtig sei jedoch, zu bedenken, dass Atemnot oftmals Angstgefühle auslöse. Daher sei es wichtig, zusätzlich dem Kranken psychisch Kraft zu geben. Die „radikale Orientierung an den Bedürfnissen sterbender Menschen“ sei wichtig, die individuellen Wünsche und Gewohnheiten des Sterbenden solle der Sterbebegleiter auch dann akzeptieren, wenn sie ihm selbst fremd erscheinen.

Wenn man Menschen in den Tod begleite, so gebe es immer wieder das Gefühl von Ohnmacht, „der Tod wird nicht erfolgreich erlitten“. Als Hospizhelfer könne man lernen, dieses Gefühl auszuhalten.

Für Mitwirkende sollen im September und November Schulungen laufen. Kontakt über Sofie Oellerich unter Telefon (0 60 39) 29 71. (kre)