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So klingt es in Toulouse – Posaunenchor Petterweil hatte Sangeschor aus Frankreich zu Konzerten zu Gast

Karben. Die vielfältigen Zutaten des deutschen Frühstücks, das ihnen in ihren Gastfamilien serviert wurde, das begeisterte die französischen Gäste in Petterweil, schwärmte Helene Deguiral. 35 Sänger aus Toulouse waren am Wochenende mit dem Chor La Villanelle zu Besuch. Zwei Konzerte in Karbener Stadtteilen standen an.

Helene Deguiral war bereits öfter in Deutschland, ebenso wie Thierry Flamand, der früher bei Airbus arbeitete und berufsbedingt nach Hamburg reiste. „Ich bin wohl ein guter Protestant, denn ich habe gleich zwei Pfarrer für mich alleine“, sagt er schmunzelnd. Damit spielt er auf seine Gastgeber an: das Petterweiler Pfarrerehepaar Neugber. Der Kontakt zu den Gästen, die aus Ramonville, Toulouse und Umgebung stammen, entstand, als Mitglieder des evangelischen Posaunenchores Petterweil im vergangenen Jahr die Region in Frankreich besuchten. Sie wollten die Städtepartnerschaft mit Ramonville mit Leben erfüllen, berichtet Michael Beczkowiak, Leiter des Posaunenchores.

Der gemischte, weltliche Chor La Villanelle mit Schwerpunkt auf klassischer Musik besteht seit 30 Jahren und ist an der Universität in Toulouse angesiedelt. Am Freitag bereits traten die französischen Sänger gemeinsam mit den deutschen Bläsern in der Kirche in Rendel auf, am Samstag folgte ein Konzert in Petterweil. Sie hatten jedoch nur das Lied „Sumite Psalmum“ von Heinrich Schütz gemeinsam gesungen und musiziert, da ansonsten beim gemeinsamen Auftritt von Posaunenchor und Sängern keiner richtig zur Geltung käme, erläuterte Beczkowiak. Bei den übrigen Liedern traten der Gesang- und der Posaunenchor nacheinander auf. Zwischendurch sorgte das Trio „Les Sonneurs Du Midi“ (deutsch: Die Glöckner des Südens) mit seinem Handglockenspiel für eine weitere Bereicherung. Als Jean-Pierre Carme gemeinsam mit Maryse und Henri Amen im Garten der evangelischen Kirche in Petterweil probte, sorgten die ungewohnten Klänge der Handglocken für manch neugierige Blicke aus benachbarten Gärten. Ihre Bandbreite reicht von klassischer bis hin zu volkstümlicher Musik, berichteten sie. Lediglich zu schnell dürften die Rhythmen nicht sein. Denn wie die Glocken brauchen ein wenig Zeit, um ihren Nachhall zur Geltung kommen zu lassen. Die noch österlich geschmückten Vorgärten hätten ihnen in Deutschland sehr gut gefallen, erzählten die drei.

Nach ihrer Ankunft hatten Sänger und Musiker nur zwei Tage, um sich auf ihre gemeinsamen Auftritte vorzubereiten. Im Kircheninneren gab Dirigent Mariano Sans seine Anweisungen. Längst ist er ins Englische gewechselt, damit ihn auch Organist Robert Krebs versteht. Er begleitete den Chor, sitzt sonst in Kloppenheim an der Orgel. Am Tag nach ihrer Ankunft hatten die Gäste gemeinsam mit ihren Gastgebern Frankfurt besichtigt und einen Spaziergang durch Karben unternommen.