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So klingt Finnland

Bad Vilbeler Kammerorchester und der Chor zwischenTöne proben für zwei Sibelius-Konzerte

Werke von Jean Sibelius studieren das Bad Vilbeler Kammerorchester und der Chor zwischenTöne für ein Konzert am Sonntag, 3. Dezember, 18 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche Heilsberg ein. Um 17.15 Uhr wird Dirigent Klaus Albert Bauer eine Einführung geben.

Bad Vilbel. Zum dritten Mal laden die 25 Musiker des Bad Vilbeler Kammerorchesters (BVKO) und die 50 Sänger des gemischten Chores Zwischentöne zu einem besonderen Konzertereignis ein. Auf dem Programm in der evangelischen Kirche auf dem Heilsberg stehen Werke des finnischen Komponisten Johan Julius Christian „Jean“ Sibelius (1865 -1957).

Namhafte Solisten

Verstärkt werden die Musiker und Sänger bei dem Jubiläumskonzert „100 Jahre Finnland“ durch zwei namhafte Solisten sowie 16 Holz- und Blechbläser. Die weibliche Hauptrolle singt die bekannte finnische Mezzosopranistin Niina Keitel. Sie fliegt eigens für die Konzerte aus Helsinki ein.

Die männliche Hauptrolle singt der in Frankfurt lebende armenische Bariton Gurgen Baveyan, der dem Bad Vilbeler Publikum seit seiner eindrucksvollen Wiedergabe von Tigran Mansurians Requiem vor zwei Jahren noch in bester Erinnerung ist.

Sibelius gilt als einer der bedeutendsten Komponisten Finnlands: Klassikfreunde werden klangvolle Interpretationen seiner symphonischen Dichtung „Kullervo“, „Kullervos Jugend“, „Kullervo und seine Schwester“, „Finlandia“, die „Karelia Suite“, „Alla Marcia“ und „Werke für Chor a capella“ hören, wie Dirigent Bauer informiert.

Hintergrund des Konzerts ist das Jubiläum Finnlands: Das Land erlangte am 6. Dezember 1917 seine Unabhängigkeit. Seit 1809 war Finnland ein autonomes Großfürstentum des Russischen Zarenreichs, davor stand das Gebiet seit dem 13. Jahrhundert unter schwedischer Herrschaft. Gefeiert wird das Jubiläum weltweit mit mehr als 2000 Veranstaltungen – eine davon ist das Vilbeler Konzert.

Die Besucher dürfen sich jedenfalls auf mitreißende, teils archaische Musik freuen. Die Sänger von Chorleiter Herbert Helfrich berichteten bei der ersten gemeinsamen Probe, dass die Sibelius-Werke für sie eine große Herausforderung sind. „Die Stücke sind rhythmisch, machtvoll und urtümlich.“

Zudem singen die Chormitglieder fast alle Texte auf Finnisch. Die richtige Aussprache üben sie mit einer Sprachtrainerin ein. „Ein Kriterium guter Musik ist Authentizität, dazu gehört auch die Originalsprache“, betont Helfrich. Auf Deutsch singt der Chor die berühmte 1899 komponierte und 1900 in Paris uraufgeführte Tondichtung „Finlandia“, die bei der Unabhängigkeitsbewegung eine große Rolle spielte.


Karten für das Konzert am 3. Dezember in der Heilsberger Kirche kosten zwischen acht und 14 Euro; im Vorverkauf sind sie erhältlich im Gemeindebüro, Am Kreuz 2, im Lottoladen Hildebrand II, Marktplatz 1, und im Kartenbüro Bad Vilbel, Klaus-Havenstein-Weg 1. Bereits am 2. Dezember findet ab 19.30 Uhr eine Aufführung in der Festeburgkirche in Frankfurt-Preungesheim, An der Wolfsweide 58, statt. Dort wird zudem bereits am 30. November, um 18 Uhr eine Sibelius Ausstellung eröffnet.